So wechselt man den Internetprovider richtig

Anschlussdose, Modem und wichtige Kleinigkeiten

Die Frage nach der Dose

Falls Sie einen Providerwechsel planen: Haben Sie überhaupt eine geeignete Anschlussdose für die Dienste jenes Providers, zu dem Sie wechseln wollen? Einmal den Mobilfunk ausser Acht gelassen, gibt es grundsätzlich drei Sorten von «Auffahrtrampen» bzw. Steckdosen, die Ihnen den Weg ins Internet ermöglichen. Das eine ist die Telefondose, an die man früher das analoge Telefon und das Einwählmodem angeschlossen hat. Das ist die Telefonkupferleitung (meist kurz als «Kupfer» bezeichnet), über die heutzutage die DSL-Angebote von zahlreichen Internetprovidern zu haben sind – meistens schweizweit. Das zweite ist die klassische «Fernsehdose» (Fachbegriff Koax), mit der Sie das TV- und Radio-Antennenkabel verbunden haben. Internet gibt es aus dieser Dose oftmals nur bei genau einem Provider, weil pro Region immer nur ein Anbieter die Hoheit über die Koax-Anschlüsse hat. In den meisten Gebieten ist es UPC (Cablecom), in manchen ist es ein kleinerer Anbieter wie Quickline.
Das dritte ist Glasfaser (Fachbegriff Fiber). Diese Dose ist standardmässig oft erst in Neubauten vorhanden, sofern die Ortschaft bzw. das Quartier schon in den Genuss eines Glasfaserausbaus gekommen ist. In älteren Häusern und Wohnungen wird sie oft nachträglich in der Nähe der Telefon- oder TV-Dose angebracht, sofern der Hauseigentümer der Liegenschaft Fiber-Zugang spendiert, Bild 2. Ob Ihr Quartier und eventuell sogar Ihre Adresse schon Glasfaser hat, finden Sie meist über ein Abfrageformular Ihres Wunschproviders heraus. Auch über die Internetadresse go.pctipp.ch/2116 kommen Sie zu einem Breitbandatlas der Schweiz mit verschiedensten Abfragemöglichkeiten.
Bild 2: Bilder der Schweizer Versionen von Koax (links), Telefondose (Mitte) und Fiber-Anschluss
Quelle: PCtipp
Gerade beim Umstieg von einer Übertragungsart auf eine andere (von oder zu Kupfer, Koax, Fiber) ist es wichtig zu wissen, ob Sie erstens in Ihrer Wohnung überhaupt eine passende Dose haben und zweitens, ob sich diese auch an einem für Sie sinnvollen Ort befindet. Sie müssen bei einem späteren Wechsel das Internetzugangsgerät (meist ein Modem oder ein Modem-Router) an dieser Dose anschliessen und damit die weiteren Geräte verbinden können, beispielsweise einen WLAN-Router, falls WLAN im Modem-Router nicht schon enthalten ist.

Die Gerätschaften

Das eigentliche «Modem» können Sie normalerweise nicht für eine andere Verbindungstechnologie verwenden. Hatten Sie zum Beispiel an der TV-Dose ein Kabelmodem, können Sie dieses nicht einfach als Fiber-Router weiterbenutzen. Nur falls Sie bei derselben Übertragungstechnik bleiben (zum Beispiel DSL via Kupfer), können Sie unter gewissen Umständen den Modem-Router weiterverwenden. Hier müssen aber sowohl das Gerät als auch der neue Provider mitmachen.

Wichtige Kleinigkeiten

Es kann Dienste geben, von denen Sie nur etwas merken, wenn Sie diese nicht mehr haben. Wird beispielsweise die Telefonie bzw. Ihre Mobiltelefonnummer zu einem anderen Anbieter gewechselt? Falls Sie von Swisscom weg zu einem anderen Anbieter zügeln, könnten Sie später schmerzlich feststellen, dass der Filter für nervige «Telemarketing-Anrufe» plötzlich fehlt.
Schauen Sie daher genau hin, was Sie derzeit haben respektive was in Ihrem jetzigen Abo alles dabei ist. Wenn Sie Funktionen finden, die Sie beim neuen Anbieter auch gerne hätten, schauen Sie bei diesem zuerst nach, ob er diese ebenfalls anbietet.




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