Über das Netz oder per Post - So grosse Datenmengen versenden

Dienste für den einmaligen Versand

Wer nur einmalig grosse Datenmengen versenden will, sollte Dienste wie Wetransfer, Dropsend oder Zeta Uploader ausprobieren. Das System ist ähnlich: Nutzer laden ihre Dateien auf den Server des Anbieters hoch und geben die Mail-Adressen der Empfänger an. Die erhalten einen Link per Mail und können die Dateien sofort herunterladen. Nach wenigen Tagen werden die Daten automatisch gelöscht. Eine Ordnerstruktur oder einen mobilen Online-Zugriff auf die Daten gibt es deshalb nicht.

Dafür verlangen viele der Anbieter nicht einmal eine Registrierung, nur die eigene E-Mail-Adresse muss beim Versenden der Daten eingegeben werden. Für wirklich grosse Datenmengen müssen Nutzer jedoch auch hier zahlen. Die Sicherheitsprobleme sind dieselben bei Cloud-Systemen: «Wer seine Daten auf ausländischen Servern lagert, muss dem Anbieter vertrauen», sagt Frank Spaeing vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands. Denn die Kunden haben keinen Einfluss auf die Sicherheit ihrer Dateien auf fremden Servern.

Um das Problem mit dem Speichern von Daten auf fremden Servern ganz zu umgehen, können sich Nutzer auch ihre eigenen Server einrichten. Speicherplatzprobleme hat man so nicht. Doch die Anschaffung und Installation eines eigenen Servers ist aufwendig, Zubehör und Material kosten je nach Qualität mehrere hundert Euro. Der Besitzer muss den Server ausserdem selbst vor Angriffen durch Hacker schützen.

Eine weitere Möglichkeit sind Netzwerkfestplatten, die mit dem Internet verbunden werden. Auch hier gibt es keine Speicherplatzprobleme, aber dafür ein Geschwindigkeitsproblem. Der übliche deutsche Festnetzinternetanschluss ist in der Regel beim Hochladen von Dateien sehr viel langsamer als beim Herunterladen. Dieser Flaschenhals kann das Herunterladen des Urlaubsfotoalbums von der Netzwerkfestplatte zu einer ziemlich langsamen Angelegenheit machen.

Manchmal ist das Internet aber auch einfach der falsche Transportweg. Besonders bei wirklich grossen Datenmengen. Jenseits der 20- oder 30-Gigabyte-Grenze raten die Experten noch immer zu USB-Stick oder externer Festplatte und einem gut gepolsterten Transportbehälter. Werden sie per Post verschickt, sind die Daten meist schneller beim gewünschten Empfänger als über die Internetleitung.
Von Julian Hilgers, dpa




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