Tipps & Tricks 06.04.2020, 22:44 Uhr

Home Office: Das sind die besten Messenger- und Videocall-Apps

Gerade in Corona-Krisenzeiten sind Messenger- und Videocall-Lösungen populär. Online PC erläutert Ihnen, was die besten zu bieten haben.
Durch Videonarufe kann man den Liebsten auch in Corona-Zeiten nahe sein
(Quelle: Tumisu/Pixabay)
Wir bleiben zu Hause und arbeiten im Home Office, die Kinder dürfen nicht in die Schule, die (Gross-)Eltern sollten das Haus aus Altersgründen ebenfalls nicht verlassen. In diesen Zeiten ist es besonders wichtig – wenn man sich schon nicht sehen kann –, trotzdem in Kontakt zu bleiben. Wir zeigen Ihnen die besten Apps, mit denen Sie mit der Familie und mit Freunden chatten und per Videoanruf etwas mehr Nähe erleben können.
Online PC hat sich auf Messenger konzentriert, die Videotelefonie anbieten, darum wurden beispielsweise Signal, der synchronisierte Cloud-Messenger Telegram und der Schweizer Messenger Threema nicht berücksichtigt. In unserem Praxis-Bereich finden Sie zahlreiche Tipps, wie Sie mit diesen Messengern umgehen. Falls Sie auf der Suche nach Tipps zu Microsoft Teams sind, finden Sie über diesen Link fünf Einsteigertipps.

WhatsApp

Ob Emoji, kostenlose (Video-)Anrufe, Sprachnachrichen oder Standort teilen: WhatsApp hat viel zu bieten
Quelle: Screenshot/WhatsApp

WhatsApp Web kann nur nutzen, wer die App auch auf einem Smartphone verwendet
Quelle: Screenshot/PCtipp
Der Klassiker: WhatsApp. Diese kostenlose Messaging-App haben vermutlich praktisch alle auf ihrem mobilen Gerät installiert. Schon seit einer Weile bietet auch WhatsApp bei Nachrichten und Anrufen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
WhatsApp Web kann nur in Kombination mit einem Smartphone verwendet werden. Das geht aber fix, indem man mit dem Handy einen QR-Code scannt.
Das bietet WhatsApp:
  • Nachrichten, Audionachrichten, Gruppenunterhaltungen, Dateien teilen, (Video-)Anrufe tätigen, Standort teilen, Emojis und Videos schicken und mehr
  • Anrufe: Sprach- und Videoanrufe möglich, ebenso Gruppen-Videoanrufe. Videoanrufe sind bei iPhones erst ab iOS 8+ verfügbar; bei Android erst ab Version 4.1
  • Die App gibt es für Android und iOS; für den Desktop (Download-Link für PC oder Mac) und wie erwähnt als WhatsApp Web.
  • Positiv: sehr verbreitet, viele Funktionen

FaceTime

FaceTime (Apple)
Quelle: Apple
FaceTime ist ebenfalls sehr verbreitet, funktioniert allerdings nur auf Apple-Geräten – also mit Macs, iPhones, iPads und mit dem iPod touch. FaceTime ist auf allen Apple-Geräten vorinstalliert. Eine Web-Version ist noch nicht verfügbar. Die Nutzung ist kostenlos, man verwendet die Apple-ID.
Wie bei Whatsapp kann man kostenlos Sprach- und Videoanrufe tätigen. Für Textnachrichten ist es weniger geeignet, dafür verwendet man iMessage respektive die App «Nachrichten»
Die Nutzung von FaceTime ist kostenlos, für die Verbindung wird die E-Mail-Adresse der Apple-ID verwendet. Gruppenanrufe sind ebenfalls möglich, seit macOS  10.14 «Mojave» sogar mit bis zu 32 Personen.
Das bietet FaceTime:
  • Anrufe: Audio- und Videotelefonie.
  • Man kann Memojis in FaceTime verwenden.
  • Die App gibt es nur für iOS, nicht für Android.
  • Schade: Ist auf Apple-Geräte beschränkt und es gibt keine Web-Version. Unschön ist, dass beim iPhone die Handy-Nummer automatisch registriert wird.

Aus der Schweiz: Wire

Wire
Quelle: Wire
Für Sicherheitsbewusste: Ähnlich wie bei WhatsApp kann man bei Wire Nachrichten schreiben, Dateien teilen und (Video-)Anrufe tätigen. Zudem kann man Videokonferenzen durchführen. Für die private Nutzung ist es kostenlos. Der Messenger Wire ist sicher: Wie beim anderen Schweizer Messenger Threema ist die gesamte Kommunikation durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Wire ist ein Produkt der Wire Swiss GmbH. Das Unternehmen wirbt auf seiner Webseite damit, dass die Server in Deutschland sowie Irland stehen und Schweizer Gerichtsbarkeit gilt.
Die Browser-Version kann man nur in Kombination mit einem Smartphone verwenden. Im Gegensatz zu FaceTime (iPhone) ist keine Telefonnummer für die Registrierung erforderlich: Man kann beim Erstellen eines Benutzerkontos wählen, ob man sich per E-Mail-Adresse oder Handy-Nummer registrieren möchte. 
Das bietet Wire:
  • Nachrichten, Sprach- und Videoanrufe, Gruppenunterhaltungen, Dateien teilen, GIFS/Emojis, Zeichnen, Standort teilen.
  • Anrufe: Während eines (Video-)Anrufs ist es möglich, den Bildschirm zu teilen. Dies gilt auch für einen Gruppenanruf.
  • Wie bei Google Hangouts sind die Unterhaltungen und Dateien stets synchronisiert (Smartphone, Tablet, Desktop).
  • Die App gibt es für iOS und Android. Wire gibts auch für den Desktop (Windows und macOS) oder in Wire for Web. Hier sind ebenfalls Gruppenanrufe möglich.
  • Etwas schade: Wire ist (noch) nicht sehr verbreitet, Sie müssen also wohl Ihre Freunde zur Nutzung einladen.

Viber

Viber
Quelle: viber.com/Screenshot
Mit dem Messenger Viber sind Sprach- und Videoanrufe möglich, ebenso Live-Videochats. Nebst Nachrichten gibt es zahlreiche Sticker und Emojis zum verschicken. Ausserdem kann man Fotos und Videos teilen. Gruppenchats sind bis zu 250 Leuten möglich. Viber verlangt für die Registrierung eine Handynummer. Viber-Nachrichten sind standardmässig Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
Das bietet Viber:
  • Hier bekommt man eigentlich alles, was man von WhatsApp gewohnt ist: Nachrichten, Gruppenunterhaltungen, Dateien teilen, Videoanrufe führen, Emojis, Sticker, GIFS
  • Anrufe: Man kann kostenlos HD-Videoanrufe führen. Wie bei Skype kann man Telefonie-Guthaben kaufen (Viber Out), um jemanden anzurufen, der kein Viber installiert hat.
  • Viber ist für Android und iOS erhältlich, zudem auch für den Desktop (Windows, macOS, Linux). Um dies zu aktivieren, ist allerdings ein aktives Viber-Konto auf dem Smartphone Voraussetzung.
  • Unterhaltungen werden synchronisiert (Android und iOS). Wenn man also eine Unterhaltung am Desktop startet, kann man sie am Handy weiterführen. Gruppenchats sind bis zu 250 Leuten möglich.

Google Hangouts

Google Hangouts lag im Frühling 2019 bereits auf dem Sterbebett, doch es ist noch da. Es wurde damals spekuliert, dass die Spartphone-Apps Ende März 2019 eingestellt würden – doch zumindest die Android-Variante ist noch da (letztes Update: April 2020). Grundsätzlich soll Handouts durch Hangouts Meet und Hangouts Chat ersetzt werden.
Google Hangouts ist auch 2020 noch da
Quelle: Screenshot/PCtipp
Google schrieb 2019 auf einer Supportseite: «Im März 2017 haben wir angekündigt, dass das klassische Hangouts zu zwei Produkten weiterentwickelt wird, die Teams bei ihrer Zusammenarbeit unterstützen sollen: Hangouts Chat und Hangouts Meet. Sowohl Chat als auch Meet stehen jetzt für G-Suite-Kunden zur Verfügung und werden auch für private Nutzer verfügbar sein. Es wurde noch kein offizieller Zeitplan für die Umstellung der Nutzer vom klassischen Hangouts auf Chat und Meet bekannt gegeben. Das klassische Hangouts soll in jedem Fall so lange unterstützt werden, bis die Migration zu Chat und Meet abgeschlossen ist.»
Auch im Jahr 2020 ist es noch da. Wer ein Google-Konto besitzt, kann all seine Kontakte aus Gmail zu einem «Hangout» einladen. Die Nutzung ist kostenlos und mit anderen Hangouts-Nutzern telefoniert man gratis (auch Videoanrufe). Anrufe aufs Festnetz oder Handy kosten allerdings.
Google Hangouts bietet Fotos, Karten, Emojis, Sticker und GIFs, die man verschicken kann. Man kann Google Hangouts ausserdem direkt via Gmail nutzen.
Das bietet Google Hangouts:
  • Nachrichten, Sprach- und Videoanrufe, Gruppenunterhaltungen (bis zu 150 Personen), Dateien teilen, Emojis
  • Anrufe: Man kann einen Videoanruf mit bis zu 25 Personen führen. Mit Hangout-Nutzern telefoniert man kostenlos; aufs Festnetz oder Handy nach Gebühr. Man kann Anrufe nicht aufzeichnen.
  • Unterhaltungen werden synchronisiert (Android und iOS). Wenn man also eine Unterhaltung am Desktop startet, kann man sie am Handy weiterführen.
  • Die App gibt es für iOS, Android und als Webversion (Chrome).
  • Positiv: Viele Freunde und Verwandte nutzen Google Hangouts vermutlich bereits.
Eine weitere Alternative ist, wie ein Leser in einem Kommentar erwähnte, Google Duo. Lesen Sie hier unserem App-Test (Stand: 2016).

WeChat

 
WeChat
Quelle: wechat.com/Screenshot
WeChat ist ebenfalls kostenlos. Für die Registrierung wird eine Handynummer verlangt. Bei der Web-Variante muss man wie bei WhatsApp for Web mit dem Smartphone erst einen QR-Code scannen. 
Das bietet WeChat:
  • Nachrichten, Sprach- und Videoanrufe, Gruppenunterhaltungen, Dateien teilen, Emojis
  • Die App gibt es für iOS und Android sowie für PC (Windows, Mac) und als Webversion.
  • Anrufe: Während eines (Video-)Anrufs ist es möglich, den Bildschirm zu teilen. Dies gilt auch für einen Gruppenanruf.
  • WeChat ist verfügbar für: Windows, macOS, Android, iOS und als Web-Version.
  • Seit Juli 2019 gibt es die sogenannten Moments. Damit kann man seine besten Momente mit WeChat-Freunden teilen. Ausserdem kann man Song-Ausschnitte auswählen und diese zu den Moments-Videos hinzufügen.

Skype

Das altbekannte Skype
Quelle: Screenshot/Skype
Ein Klassiker wie WhatsApp: Skype. Vermutlich das bekannteste Tool für Videokonferenzen. Aus eigener Erfahrung finde ich allerdings die Qualität der Videotelefonie bei Microsoft Teams besser. Für die Desktop-Version gibt es nun die geteilte Fensteransicht.
Das bietet Skype:
  • Nachrichten, Sprach- und Videoanrufe, Gruppenunterhaltungen, Dateien und Kontakte teilen, Emojis, geteilte Fensteransicht (Desktop).
  • Anrufe: (Video-)Anfrufe per Skype sind kostenlos; solche aufs Festnetz sind kostenpflichtig. Anrufe können geplant werden.
  • Die App gibt es für Android und iOS ; für den Desktop (Download-Link für Windows, Mac, Linux) und als Webversion. Ausserdem kompatibel mit Alexa und Xbox.
Dieser Artikel erschien erstmals im August 2019. Update 2. April 2020.




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