Es geht auch ohne
02.04.2018, 15:22 Uhr

Darum ist der Flash Player nicht mehr nötig

Adobes Flash Player ist auf vielen Computern installiert und soll Multimedia-Inhalte auf Webseiten zum Laufen bringen. Doch immer wieder macht die Software durch Sicherheitslücken auf sich aufmerksam. Braucht man sie noch? Oder geht es auch ohne Flash?
Der Flash Player arbeitet seit Jahren in den meisten Windows-Rechern und vielen Macs. Wegen etlicher Sicherheitslücken raten Experten immer wieder zum Verzicht.
(Quelle: Robert Günther)
Videos, Animationen, Spiele, Werbeanzeigen - auf Internetseiten brachte diese Dinge jahrelang Adobes Flash zum Laufen. Mittlerweile macht die Plattform für Multimedia-Inhalte aber hauptsächlich durch ständige Sicherheits-Patches von sich reden.

Denn Flash ist von vielen Sicherheitslücken geplagt und ist deswegen ein beliebter Weg für Kriminelle, Schadsoftware auf Computer zu schmuggeln. Immer wieder warnen Experten, Browserhersteller und Einrichtungen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor Flash.

«Flash ist momentan ein grosses Sicherheitsrisiko, da es einen grossen Raum für Angriffe schafft», sagt Ronald Eikenberg vom Computermagazin «c't». «Daher sind Nutzer besser beraten, den Flash Player nicht zu aktivieren.» Besonders wer veraltete Versionen des Players installiert hat, ist angreifbar. Schon der Besuch einer Webseite mit manipulierten Flash-Inhalten reicht schlimmstenfalls aus, um schädliche Software auf den Computer zu laden, persönliche Daten auszuspionieren oder den Rechner für andere unlautere Aktivitäten zu missbrauchen. Auch aus Datenschutzgründen kann man Flash kritisch sehen: Sogenannte Flash Cookies erlauben ein Tracking von Nutzern und lassen sich nur schwer entfernen. Und auch der Zugriff von Flash auf Webcam und Mikrofon lässt sich nur unkomfortabel regeln.

Viele Nutzer treffen auf Flash vor allem als Zusatzprogramm für einen Browser - ein sogenanntes Plug-in. Neben den ohnehin schon häufig auftretenden Sicherheitslücken gibt es hier ein weiteres Problem: Nicht alle Browser halten Flash von allein auf dem neuesten Stand. Nutzer müssen hier immer selbst dranbleiben. Aber es geht auch anders: «Für Google Chrome und die Browser von Microsoft, den Internet Explorer und Microsoft Edge, ist das weniger brisant», sagt Ronald Eikenberg. «Diese Browser aktualisieren den Flash Player automatisch.» Windows 10 hat von Haus aus Flash an Bord.

Für Apple-Nutzer stellt sich die Situation etwas anders dar: Das iPhone, iPad und der iPod touch unterstützen überhaupt kein Flash. Und auf den Mac-Computern des Unternehmens müssen Nutzer Flash in Eigenregie einrichten, wenn sie es denn haben wollen.

Dabei stossen Windows- und Mac-Nutzer aber regelmässig auf Unannehmlichkeiten: Etwa, dass unachtsame Nutzer bei der Installation von Flash gleich noch weitere Software untergeschoben kriegen.

Zum Glück geht es meistens auch ohne Flash. Einige Browser blocken ohnehin Flash-Inhalte in den Standardeinstellungen. «Bei Google Chrome und Microsoft Edge werden die meisten Flash-Inhalte erst mal blockiert und bei Firefox kann man diese Funktion zumindest einschalten», erklärt Ronald Eikenberg. Auch das BSI rät dazu, solche aktiven Inhalte wie Flash als Standard zu deaktivieren.




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