Knowhow 08.09.2020, 18:35 Uhr

Diese Features vom Google Assistant sollten Sie kennen

Der Google Assistant sticht Assistenten der Konkurrenz wie Amazons Alexa oder Siri von Apple aus – Cortana von Microsoft sowieso. Das kann der Google Assistant heute in der Schweiz.
(Quelle: Screenshot/Google)
Manche mögen ihn, manche ignorieren ihn: den Google Assistant. Man mag von ihm halten, was man will, noch immer ist er unter den Sprachassistenten der am besten funktionierende – nebst anderen wie Alexa (Amazon), Siri (Apple) und Cortana (Windows).
Am Wochenende schnell nach Genf ins Kino? Mit dem Assistenten übersetzen Sie z.B. für die Reservierung
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Wer das Smartphone gern per Spracheingabe steuert, hat sicher schon nach dem Wetter gefragt, eine App öffnen oder sich ein E-Book vorlesen lassen. Doch am Assistenten wird fleissig weiterentwickelt. Wir erstellen hier eine grobe Übersicht, was der Google Assistant – mit Stand heute – hierzulande kann.
Seit 2019 versteht der Google Assistant in der Schweiz auch Deutsch, Französisch und Italienisch, wie Google Schweiz beim 15-Jahre-Jubiläum vergangenes Jahr vor den Medien bekannt gab. Zum Beispiel funktioniert: «Übersetze in Französisch: Heute Abend möchte ich ins Kino gehen.»
Schweizerische «OK Google»-Eigenheiten, die er beantworten kann, sind beispielsweise: «Wie gelange ich zum Landesmuseum?» oder «Wie viele Kalorien hat ein Gipfeli?». 

Actions on Google für die Schweiz

Hiesige Unternehmen wie Tamedia, das Schweizer Radio und Fernsehen SRF sowie die Swiss haben Actions on Google für Google Assistant entwickelt.
Der Google Assistant kann durch Actions on Google mit Apps «sprechen»
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Actions on Google des SRF sind z.B. SRF Meteo, SRF Nachrichten oder 100 Sekunden Wissen. Um das Wetter zu erfragen, sprechen Sie in Ihr Smartphone: «OK Google, sprich mit SRF Meteo.» Eine vollständige Liste finden Sie hier. Pro Sendung ist auch aufgelistet, mit welcher Hardware Sie den Dienst nutzen können. 
Bei Tamedia sind Actions für «Tages-Anzeiger», «Berner Zeitung», «Basler Zeitung» und «Der Bund» verfügbar (Anfrage: «OK Google, sprich mit Tages-Anzeiger»).
Wenn Sie lieber Informationen zu Gesundheit und Fitness möchten, sagen Sie z.B. «Frage DocCheck wie man einen Herzinfarkt erkennt». Mit unserem Android-Smartphone wurden DocCheck allerdings bei einigen Versuchen nach verschiedenen Symptomen nicht fündig.
Auch die Fluggesellschaft Swiss setzt auf den Google Assistant. Gemäss einer Mitteilung von Google nutzt die Fluggesellschaft den Assistenten als Ergänzung zu den eigenen Apps und Webseiten. 
«Unsere ‹Check-in› Action ermöglicht es unseren Kunden beispielsweise, sich über zwei einfache Schritte über den Google Assistant einzuchecken», wird Maximilian Vietmeier, Manager Online Strategy and Project Coordination bei der Swiss, zitiert. In Zukunft werde man weitere Services via den Assistenten zur Verfügung stellen.

Google Assistant: Next Generation

Behshad Behzadi, Distinguished Engineer Google Assistant, erläuterte 2019 vor den Medien, dass der Assistent der Zukunft (endlich) eher über eine Konversation statt über «OK Google ...» gesteuert werden kann. Da es in der Realität selten ruhig ist, sondern auch lautes Stimmengewirr herrschen kann, bat Behzadi die Anwesenden, viel Lärm zu machen. Währenddessen forderte er den Google Assistant auf anzuzeigen, wann das nächste Spiel des FC Barcelona stattfinden wird. Beim zweiten Versuch klappte es trotz ordentlichem Geräuschpegel. 
Update September 2020: Noch ist dies nicht der Standard und der Assistent muss noch immer mit «OK Google ...» geweckt werden.

Wearables, TV und Auto

Wearables

Den Assistenten von Google kann man natürlich auch mit Wearables nutzen. Der Google Assistant funktioniert bei Smartwatches mit dem Betriebssystem Wear OS und ein Konto von Google. Die Smartwatch muss natürlich über ein Mikrofon und einen Lautsprecher verfügen. Diese Funktion ist momentan nicht in allen Sprachen verfügbar.
Um dies auszuprobieren, halten Sie entweder die Ein-/Aus-Taste auf deiner Wear-OS-Smartwatch gedrückt oder sagen «Hey Google», um zu sehen, wie beispielsweise das Wetter wird oder um eine Erinnerungen einzurichten.
Kompatible Modelle gibt es beispielsweise von Fossil oder Montblanc. Eine Liste gibt es hier.

TV-Serien wiedergeben

Sie können aber auch Spotify («Vorheriger Song») und Netflix («Spul 10 Minuten auf dem Fernseher vor») steuern.
Informationen zur Nutzung des Assistenten auf kompatiblen Android-TV-Geräten erhalten Sie hier.

Auto

Android Auto App fürs Smartphone (Maps, Medien und Messaging)
Quelle: Screenshot/Play Store
Google Assistant ist ein Teil von Android Auto. Hierzu wird entweder ein kompatibles Auto oder die Android-Auto-App benötigt. Die Android-Auto-App ist in der Schweiz seit 2016 verfügbar (PCtipp berichtete 2015).
Ob kompatibles Auto oder App: Damit kann man sich während der Fahrt per Spracheingabe vom Assistenten helfen lassen.
Bei einem kompatiblen Auto kann man gemäss Webseite lange auf die Sprachsteuerungstaste am Lenkrad drücken, um den Google Assistant zu wecken.

Textnachrichten von Drittanbietern vorlesen und das smarte Zuhause

Textnachrichten von Drittanbietern vorlesen

Nachrichten von Google-Diensten wie Hangouts konnte der Assistant schon länger vorlesen. Seit August 2019 kann er auch Nachrichten von Nicht-Google-Anwendungen wie WhatsApp, Slack und Telegram vorlesen, wie «Android Police» berichtete (Englisch). Laut dem Bericht liest der Assistent nicht nur Text aus diesen Apps laut vor, sondern lässt Sie auch antworten.
Die deutsche Version ist hier ein wenig im Rückstand. Mit unserem Android-Smartphone (Android 9.1) liess sich z.B. eine lange Telegram-Nachricht vorlesen. Hierzu müssen Sie die entsprechenden Berechtigungen für die Google-App erteilen.

Der Assistent und das smarte Zuhause

Doch der Google Assistant ist nicht nur auf dem Smartphone oder Tablet verfügbar. Längst ist er auch durch smarte Lautsprecher oder den Google Home Hub in der heimischen Stube verfügbar.
Rezepte aufrufen, Musik starten oder Videos schauen: Google Home Hub
Quelle: PCtipp/ze
Kollege Klaus Zellweger hat kürzlich einen Google Home Hub getestet (Test). So kommt der Google Assistant in die Küche und visualisiert beispielsweise Kochrezepte. Mit dem Befehl «Hey Google, nächster Schritt» gelangt man zum nächsten Schritt. 
Gemäss dem Test wird die Musik von Spotify abgerufen (die kostenlose Variante); für die Radiosender zeichnet der kostenlos integrierte Dienst «TuneIn» verantwortlich. Dabei ist die Tonqualität für einen so kleinen Lautsprecher durchaus akzeptabel, auch wenn ihm das Prädikat «Küchenlautsprecher» fast schon ein wenig schmeichelt, wie Klaus Zellweger schreibt. Bemängelt hat der Kollege die Spracherkennung bei Umgebungsgeräuschen. 
Weiterführende Informationen zum Google Assistant sowie zu smarten Helfern finden Sie auf unserer Webseite.

Sprachassistenten in der Kritik

Im vergangenen Jahr waren Sprachassistenten von Google, Amazon (Alexa) und Apple (Siri) in Kritik geraten. Bei Assistenz-Software wie Amazons Alexa, dem Google Assistant und Siri wurden Fragmente von Mitschnitten seit Jahren zum Teil auch von Menschen angehört und abgetippt, um die Qualität der Spracherkennung zu verbessern. Apple hatte als erster Anbieter von Sprachassistenten angekündigt, die Nutzer ausdrücklich um eine Erlaubnis zum nachträglichen Anhören von Mitschnitten durch Mitarbeiter zu fragen. Wie die dpa schrieb, werteten Amazon-Mitarbeiter teils von zu Hause am Küchentisch aus.
Dieser Artikel erschien erstmals im September 2019 und wurde am 8. September 2020 aktualisiert.




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