Facebook: User sollen selbst über Medienqualität entscheiden

Facebooks Kommunikations- und Politikchef Elliot Schrage auf der DLD

Das Ergebnis werde die Polarisierung nicht verstärken, versicherte Facebooks Kommunikations- und Politikchef Elliot Schrage am Sonntag auf der Innovationskonferenz DLD in München. Liesse man über die Glaubwürdigkeit von Medien von einer Expertengruppe entscheiden, gäbe es immer wieder Zweifel an deren Objektivität. Aber statistisch sauber durchgeführten Umfragen könnten zur Lösung des Problems beitragen.
Die Änderungen sollen in den USA bereits ab der kommenden Woche greifen: "Medien, die von Facebook-Nutzern für vertrauenswürdig befunden wurden, könnten eine höhere Verbreitung bekommen." Solche mit niedrigerem Ranking könnten dagegen seltener gesehen werden. Es werde nur die Einschätzung zur Vertrauenswürdigkeit berücksichtigt, wenn Nutzer angeben, eine Nachrichtenquelle zu kennen.
Von dem neuen Ranking werden sowohl Facebook-Seiten von Medien als auch über das Online-Netzwerk verbreitete Links zu deren eigenen Websites betroffen sein, sagte der für den Newsfeed zuständige Facebook-Manager Adam Mosseri dem "Wall Street Journal". Zugleich betonte er, dass die Nutzerbefragungen nicht der einzige Faktor für die Bewertung der Glaubwürdigkeit von Medien sein würden. Zudem sollen Medien, die weniger bekannt sind, nicht dafür abgestraft werden.
Facebook lässt die Nutzer bereits seit 2016 zum Teil bewerten, ob sie Beiträge in ihrem Newsfeed informativ fanden. Nun solle geprüft werden, wie das Prinzip auf andere Bereiche ausgeweitet werden könne, hiess es in einem Blogeintrag. Zudem wolle das Online-Netzwerk stärker lokale Nachrichten in den Fokus bringen. Mit Hilfe von Medienprofis versieht Facebook bereits falsche Berichte mit Warnhinweisen.




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