Nutzer halten die Treue 04.02.2019, 15:31 Uhr

Facebook feiert 15. Geburtstag - und scheint immun gegen Skandale

Facebook stand in den vergangenen Monaten so stark in der Kritik wie nie zuvor. Doch das schlug weder auf die Nutzerzahlen, noch auf das Geschäft durch. Die Ambitionen des Online-Netzwerks sind zum 15. Geburtstag jedoch bescheidener geworden.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
(Quelle: Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)
Das grösste Geschenk zum 15. Geburtstag haben Facebook die Nutzer gemacht: Sie kehrten dem Online-Netzwerk trotz immer neuer unangenehmer Enthüllungen und Negativ-Schlagzeilen nicht den Rücken. So konnte Facebook wenige Tage vor dem Jahrestag am 4. Februar verkünden, dass die Zahl mindestens einmal im Monat aktiver Mitglieder im vergangenen Quartal um rund 50 Millionen auf 2,32 Milliarden angewachsen ist.
Das war nicht unbedingt zu erwarten, denn auch im vergangenen Vierteljahr hagelte es nur so abschreckende Facebook-Nachrichten. So musste die Plattform im Oktober eingestehen, dass unbekannte Hacker sich Zugang zu ortsbezogenen Daten von rund 14 Millionen Nutzern verschafft haben könnten.
Facebook löschte erneut von Russland aus gesteuerte Accounts, die die US-Kongresswahlen beeinflussen wollten. Von britischen Parlamentsabgeordneten veröffentlichte interne E-Mails zeichneten ein wenig schmeichelhaftes Bild der Facebook-Führung. Und das ist nur eine Auswahl.
Ging das alles also wirklich spurlos vorbei, machten nicht zumindest einige Nutzer in Europa und den USA ihre Facebook-Accounts dicht, wollte ein Analyst nach Vorlage der Quartalszahlen wissen. "Ich würde die Zahlen einfach für sich sprechen lassen", konnte Finanzchef Dave Wehner lässig entgegnen. Und die Zahlen zeigen: Selbst in Europa, wo Facebook in den beiden Quartalen davor jeweils eine Million Nutzer verloren hatte, gab es jetzt einen Sprung von 375 auf 381 Millionen Nutzer. Rund 282 Millionen kamen sogar täglich.

Nutzer und Daten sichern Werbeerlöse

Die vielen Nutzer - und ihre Daten - sichern auch die Werbeerlöse. Der Quartalsumsatz sprang um 30 Prozent auf 16,6 Milliarden US-Dollar hoch. "Die meisten Werbekunden von Facebook kennen keinen anderen Ort, an dem ihre Investitionen so effizient sind", sagte Analyst Rich Greenfield von der Finanzfirma BTIG dem Finanzdienst Bloomberg.
Facebook weiss eben so viel über seine Mitglieder, dass es Werbekunden zielgenau die richtigen Adressaten auftischen kann. Das ist auch ein blendendes Geschäft für das Online-Netzwerk selbst: Bei Facebook blieben 6,9 Milliarden US-Dollar als Gewinn in der Kasse hängen.
Insgesamt 2,7 Milliarden Nutzer greifen jetzt auf mindestens einen Dienst aus dem Hause Facebook zu. Selbst wer Facebook verlässt, bleibt oft dem Konzern verbunden: So gab Bundeskanzlerin Angela Merkel vor ein paar Tagen zwar ihren Facebook-Account auf - blieb aber bei Instagram.




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