B2B-Markt für Profi-Werkzeug 09.11.2016, 11:10 Uhr

Zoro: Auf ins unentdeckte Land

Der deutsche B2B-Markt für professionelle Werkzeuge wird noch weitgehend vom Offline-Handel bestimmt. Zoro, deutscher Ableger des US-Werkzeug-Giganten Grainger, gehört zu den wenigen Pionieren, die das ändern wollen.
Es gibt sie immer noch, die Offline-Reservate in der deutschen Handelslandschaft. Viele dieser noch unentdeckten Gebiete für den E-Commerce finden sich im B2B-Bereich, dessen Online-Anteil dem Endkonsumentenmarkt weit hinterherhinkt. Ein Beispiel: der professionelle Werkzeugmarkt. Einer der wenigen E-Commerce-Pioniere, die das ändern wollen, ist Zoro, ­eine deutsche Tochter des US-amerikanischen B2B-Versandgiganten Grainger.
Der Marktführer in den USA und Japan mit einem Jahresumsatz von zehn Milliarden US-Dollar hat den deutschen Ableger 2014 an den Start gebracht, der von Beginn an mit niedrigen Preisen, gutem Service, schneller Lieferung und - ungewöhnlich im B2B-Bereich - kostenlosem Retourenversand klotzte.
Zu den 90 Mitarbeitern, die seither am Standort Düsseldorf daran arbeiten, Bohrhammer, Winkelschleifer und Sägeblätter über das Netz an den Mann zu bringen, gehört ein Name, der in der deutschen Internet-Branche nicht unbekannt ist, auch wenn man ihn bisher kaum mit dem Themenbereich Werkzeug in Verbindung brachte. Philipp Lüders wechselte gleich zum Marktstart 2014 aus dem Management von United ­Internet zu dem B2B-Versender - die ­Herausforderung lockte. "Der Markt ist ­gigantisch und die Online-Player teilen sich möglicherweise gerade mal ein Prozent davon", so Lüders. "Wir profitieren von genau den Kunden, die schon digital sind - und die fortschreitende Digitalisierung der Branche wird uns völlig automatisch weiteres Geschäftswachstum bringen."
Dieses Wachstum muss sich Zoro zumindest bisher nur mit einer Handvoll Online-Shops und -Marktplätze teilen. Gleichzeitig hält die Digitalisierung auf Herstellerseite mit viel Schwung Einzug. "Inzwischen arbeitet jeder unserer Lieferanten an einer E-Commerce-Strategie, die über Vermeidungstaktik oder Einzelkämpfer-Ebay-Shops deutlich hinausgeht", so Lüders. Goldgräberzeiten also für E-Commerce-Pioniere.



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