Produktbewertungen 08.08.2017, 14:20 Uhr

Amazon führt "Themes" ein

Amazon führt mit "Themes" ein Filtersystem ein, um Produktbewertungen übersichtlicher zu gestalten. Das klingt wie ein Luxusproblem: Denn die meisten Händler kämpfen damit, überhaupt noch Bewertungen zu bekommen.
(Quelle: Shutterstock.com/Andrii Symonenko)
Otto nennt es "Aggregated Reviews", bei Amazon heisst es "Themes", das Prinzip ist das Gleiche: Um Produktbewertungen für Nutzer übersichtlicher zu machen, gibt es in der mobilen US-App von Amazon jetzt auf der Produktdetailseite ein Feature, mit dem Nutzer erkennen können, welche Worte für eine Produktbewertung am häufigsten verwendet wurden und sich per Mausklick zu den Bewertungen führen lassen, die diese Worte enthalten.  Bei einem Akku-Staubsauger beispielsweise werden Begriffe wie "suction", "battery" oder "clean" angezeigt. So können sich Nutzer gezielt die Bewertungen herauspicken, die ihre wichtigsten Fragen beantworten.

Es ist nicht die einzige Massnahme, die Amazon ergreift, um seine Produktbewertungen zu optimieren. So belangte der Handelsriese Unternehmen, die sich Fake-Reviews erkauften oder verkauften, juristisch und löschte zudem Anfang des Jahres Zehntausende von incentivierten Bewertungen, die Händler durch Kundenrabatte oder Testmuster an Kunden generierten. Im Juni dann führte Amazon selbst bezahlte Bewertungen ein: Wer sich als Kunde die Mühe macht, das gekaufte Produkt zu beschreiben, erhält Gutscheine in Höhe von einem bis drei US-Dollar. Die Händler können diese Bewertungen einkaufen - für 60 Euro pro fünf Bewertungen.

Die Händler zahlen zähneknirschend, denn oft ist dies die einzige Möglichkeit, noch an Bewertungen zu kommen. Branchenteilnehmer berichten gegenüber Internetworld.de, dass von 100 getätigten Käufen maximal einer eine Bewertung nach sich zieht. Doch die Misere ist nicht selten hausgemacht. Oft sind die Kundenbewertungssysteme so kundenunfreundlich, dass auch willige Kunden ausgebremst werden.







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