Neue Eigenmarke "Iris & Lilly" 09.12.2017, 09:04 Uhr

Amazon entwirft Damenunterwäsche

Bislang war Amazon bei Damen sicherlich nicht die erste Anlaufstelle, um Unterwäsche zu kaufen. Das soll sich jetzt mit dem neuen firmeneigenen Label Iris & Lilly ändern. Zudem macht Amazon jetzt von Deutschland aus Alibaba Konkurrenz.
Seit einigen Tagen ist das firmeneigene Label von Amazon - Iris & Lilly - am Start.
(Quelle: Amazon)
Der US-Internetkonzern Amazon entwirft jetzt Damenunterwäsche: Seit einigen Tagen ist das firmeneigene Label Iris & Lilly am Start, wie Deutschland-Chef Ralf Kleber bei einem Medien-Event in München berichtete. Das Thema Eigenmarke sei für viele Modefirmen alltäglich - "für uns ein grosser Schritt".
Abgesehen von komplett in Eigenregie entwickelten Marken kooperiert Amazon nach im Fashiongeschäft auch mit Stars und Sternchen wie Sarah Jessica Parker und Sylvie Meis. Die US-Schauspielerin vertreibt auf Amazon eine Schuhkollektion unter eigenem Namen, das niederländische Ex-Model ebenfalls Unterwäsche.
Zudem macht Amazon jetzt von Deutschland aus dem chinesischen Internetriesen Alibaba Konkurrenz. "Ich war in Peking und habe den deutschen Laden in China gelauncht", berichtete Kleber. 6.800 Marken, die auf der Amazon.de-Webseite vertreten seien, bieten nun auch im Reich der Mitte ihre Produkte online an.

Handfester wirtschaftlicher Hintergrund

Die skurril klingende Ankündigung hat einen handfesten wirtschaftlichen Hintergrund: Deutsche Marken von Aptamil-Babymilchpulver bis zu WMF-Kochtöpfen sind in China sehr beliebt. Alibaba bietet deutschen Firmen seit geraumer Zeit die Möglichkeit, über chinesische Online Shops direkt in die Volksrepublik zu verkaufen. Nun zieht Amazon nach, bietet aber im Gegensatz zu Alibaba einen eigenen Lieferservice, der sehr schnell sein soll - in ganz eiligen Fällen "zwei bis sechs Tage", wie Kleber sagte.
Deutschland sei für Amazon "nach wie vor der wichtigste Markt ausserhalb der USA." In den deutschen Versandzentren arbeiten nach Klebers Worten mittlerweile 14.500 Mitarbeiter in Festanstellung. Seit 2010 habe das Unternehmen mehr als acht Milliarden Euro in Deutschland investiert, sagte der Amazon-Manager.



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