26.03.2010, 00:00 Uhr

iPad: Die Stunde der Domaingrabber

Das iPad beflügelt die Phantasie der Domaintrödler und lässt sie von Millionengewinnen träumen. Als das Web noch jung und seine Bewohner noch unerfahren waren, da kursierte eine ganz besondere Idee, wie die Wertschöpfung aus dem Nichts doch noch funktionieren könnte. Man reservierte sich einen zugkräftigen Domainnamen und verhökerte den virtuellen Baugrund meistbietend. Dieses Geschäftsmodell ist mehr oder weniger geplatzt. Natürlich ist ein griffiger Domainname immer noch eine gute Idee, aber wer sich partout auf einen bestimmten Begriff versteift und auch noch bereit ist, dafür Geld auszugeben, der sollte vielleicht noch einmal in sich gehen und ein wenig nachdenken.
Das Markenrecht sorgt dafür, dass man besonders bekannte Namen und Begriffe nicht benutzen kann, ohne Ärger mit dem Markeninhaber zu bekommen, Suchmaschinen wie Google lassen Domainnamen als Erkennungszeichen zunehmend überflüssig werden. Wer heute etwas sucht, der tippt ein paar Begriffe in Google ein und kommt wohl nur selten noch auf die Idee, die URL einer Webseite manuell in die Adressleiste einzutragen. Das hindert natürlich niemanden daran, trotzdem sein Glück zu versuchen. Zum Beispiel Nik Tyler, über den das Wirtschaftsmagazin Fortune berichtet. Der nämlich hatte sich schon vor der offiziellen Vorstellung des iPads die Domainnamen "ipaddownload.com", "ipaddownloads.com" und "ipaddownloads.net" gesichert. 
Und hofft nun auf das grosse Geld: Absurde eine Million US-Dollar will er für diese Domains haben. Damit steht er nicht allein. Bei E-Bay in den USA finden sich zahlreiche Domainnamen mit dem den magischen vier Buchstaben - mit den abseitigsten Preisvorstellungen, gegen die Tylers Vorstellungen nachgerade bescheiden wirken. Dabei scheint Tyler das Grundprinzip des iPads überhaupt nicht verstanden zu haben. Wie sollen denn die Downloads aussehen, die man bei "ipaddownload.com" bekommen könnte? Schliesslich gelangen wie beim iPhone auch beim iPad Apps ausschliesslich via App Store und iTunes auf das Gerät - nicht als Download von einer x-beliebigen Webseite. Doch Tyler sollte die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht findet er ja noch einen Käufer. Die Dummen werden bekanntlich nicht alle. (ph/appco)



Das könnte Sie auch interessieren