Apple Watch: Vom Fashion-Gadget zur Gesundheitsmaschine

Das Wichtigste im Blick

Apple besann sich auf die Nutzungsszenarien, die sich am meisten durchsetzten: Benachrichtigungen, Navigation und Fitness. Die Uhr erwies als mit ihrem Vibrationsalarm als hilfreich, um eine Nachricht oder E-Mail nicht zu verpassen - oder bei einer Navigation mit der Karten-App darauf hinzuweisen, dass man gleich abbiegen muss. Beim Sport misst sie Puls und Entfernung – das können Fitness-Uhren zwar auch. Bei der zweiten Generation machte Apple aber den Prozessor schneller und steckte in das Gehäuse noch einen GPS-Chip zur Ortung. 
Ab der dritten Generation kann die Uhr dank LTE-Funk auch ohne iPhone ins Internet und Telefonate entgegennehmen. Die vierte Auflage der Apple Watch stellte das Trendthema Gesundheit in den Vordergrund. Die Computer-Uhr kann seitdem auch Herzrhythmusstörungen erkennen, ein einfaches EKG aufzeichnen und Stürze erkennen. Seitdem präsentiert Apple-Chef Tim Cook auf den Firmenevents immer wieder medienwirksam Berichte von Kunden, die der Apple Watch quasi ihr Leben verdanken, da ein medizinischer Notstand gerade noch rechtzeitig erkannt wurde. 
Bei der fünften Generation im vergangenen Herbst bekam die Uhr schliesslich einen Bildschirm, der ständig leuchtet, statt nur beim Heben des Handgelenks anzugehen. Parallel mit den Verbesserungen senkte Apple den Preis älterer Modelle: So kostet die zweieinhalb Jahre alte Serie 3 noch 219 Franken.

30 Millionen Uhren in einem Jahr verkauft

Die Strategie führte zum Erfolg: Im vergangenen Jahr setzte Apple nach Berechnungen der Marktforscher von Strategy Analytics gut 30 Millionen seiner Uhren ab – mehr als die Exporte der gesamten Schweizer Uhrenindustrie. Allerdings hat diese beim Umsatz nach wie vor die Nase vorn, weil der Durchschnittspreis eines typischen Chronometers viel höher ist.
Für Apple entwickelte sich die Smartwatch aber vom Beinahe-Flop zum Hit: Die Wearable-Verkäufe halfen dem Konzern zwischendurch auch über die Schwächephase seiner iPhones hinweg. Dem Android-Lager gelang es derweil nicht – ganz anders als bei Smartphones –, mit dem Plattform-Ansatz in wenigen Jahren das Geschäft auszurollen. Obwohl das Google-Betriebssystem den Smartphone-Absatz mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent dominiert und auch viele Anbieter von Modeuhren Android-Modelle im Angebot haben, hielt Apple nach IDC-Berechnungen im vergangenen Jahr den Spitzenplatz mit rund 29 Prozent Marktanteil.




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