PCs erobern Schweizer EDV

Banken in neuen Geschäftsfeldern

Der Schweizerische Bankverein schickte sich 1990 an, sich ebenfalls mit einer Datenbank neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Er ging davon aus, dass Schweizer KMU weder über einen Datenbankanschluss noch über die Kenntnis von Abfragesprachen für Computerverzeichnisse verfügten. So bot die Bank den einheimischen Betrieben einen Zugang zu «Business», einem Verzeichnis von 30'000 Handels- und Geschäftskontakten im europäischen Ausland. Schweizer KMU konnten für 400 Franken pro Jahr einen eigenen Eintrag erstellen, um international präsent zu sein.
Die Schweizerische Kreditanstalt ging den Unternehmen in der Schweiz mit Druckdienstleistungen zur Hand. Mit einer millionenteuren Computer-Postversandstrasse konnte die Bank selbst ihre täglich 1,3 Millionen Formularaussendungen rationalisieren. Anstatt einem Blatt wurden im Durchschnitt 1,9 Formulare vom Computer couvertiert. Die frei werdenden Kapazitäten auf der Versand­strasse lies­se sich von Firmen nutzen, die selbst Massenaussendungen tätigten, berichtete Computerworld.

Olivettis erster 486er-Computer wurde bei SIG für die Zeiterfassung eingesetzt
Quelle: Computerworld
Hightech in der Industrie

Selbst für damalige Verhältnisse überdimensioniert war die Computer-Beschaffung der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft SIG. Das Unternehmen bestellte bei Olivetti die «Computing Platform» auf Basis von Intels 486er-Prozessoren. Die brandneuen Chips waren für Höchstleistung ausgelegt, etwa im CAD-Bereich oder der Konstruktion. Obwohl die SIG durchaus Anwendungsfelder gehabt hätte, etwa die Computersimulation des Fahrverhaltens, wurde den 486ern zunächst eine weit weniger anspruchsvolle Aufgabe zu­gedacht. Sie kamen für die Zeiterfassung zum Einsatz.


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