Der grosse TV-Check: Welche Technologie ist nun die Beste?

Das Betriebssystem

Mit zu den wichtigen Kaufkriterien zählt auch das Betriebssystem eines smarten Fernsehers. An ihm hängt nicht nur die möglichst einfache, flüssige Bedienung und Steuerung des Geräts, sondern auch die Bereitstellung der Nutz-Software, sprich von Apps respektive Interaktionsmöglichkeiten mit Zuspielern bis hin zu Smartphones. Hierbei gibt es grosse Unterschiede im TV-Markt. Samsungs Software-Eigenentwicklung nennt sich Tizen («Teisen» ausgesprochen). Im Test sind es die beiden Samsung-TVs QE55S95BAT und der Neo QLED QE65QN95BAT, die mit Tizen laufen. Die Bedienung ist schlank und übersichtlich aufgebaut. Startscreen und zugleich Zentrale ist der Smart Hub. Navigiert wird mithilfe eines Balkens am Fernsehrand. Tizen besticht durch eine Vielzahl an Apps, die vom Hersteller aktuell gehalten werden.
Bei den beiden Sony-Fernsehern kommt hingegen Android TV zum Einsatz. Das an das Smartphone-Betriebssystem angelehnte OS ist tabellarisch und ebenso übersichtlich aufgebaut und nutzt auch das Seitenverhältnis der Fernseher (16:9) optimal aus. Durch die Verknüpfung mit einem Google-Play-Store-Konto (des Smartphones) öffnet sich zudem ein Tor zu sehr vielen Apps. Weiterer Pluspunkt: Unterstützt der Fernseher die Chromecast-Funktion, können Multimedia­inhalte vom Smartphone oder Computer sehr einfach auf den Fernseher übertragen und abgespielt werden.
Testsieger: Samsung Neo QLED QE65QN95BAT
Testsieger
Samsung
Das Spezielle an Samsungs 4K-Neo-QLED-Modell, dem QE65QN95BAT, sind die Mini-LEDs. Der 65 Zoll grosse und 3499 Franken teure Fernseher kann damit im Bild nicht nur die Übergänge massiv detaillierter darstellen als herkömmliche LEDs, auch der Kontrast ist sichtbar höher. Und ganz praktisch: Im Bild sorgt die hohe Anzahl der miniaturisierten Leuchtdioden, die dicht an­ei­nander in sogenannte Dimmzonen gepackt sind, für eine konsequent homogene Ausleuchtung. Durch diese Zonentechnik können auch die Schwarzwerte zulegen. Besonders angetan waren wir von den Farben, die gerade bei praxisnaher, unoptimierter und nicht abgedunkelter Umgebung besonders knackig wirken. Hier spielen die Mini-LEDs ihre Vorteile betreffend Helligkeit aus.
Bestandteil dieses Samsung-Modells ist auch die bekannte One-Connect-Box, allerdings in der neuen schmaleren «Slim»-Variante. Hier finden sich sämtliche benötigten Anschlüsse wie etwa für den SAT-Empfang, für das Netzwerk sowie die USB- und HDMI-Ports. Die Slim-One-Connect-Box wird mit lediglich einem einzigen Kabel, dem Toslink-Kabel, mit dem TV-Gerät verbunden.
Als System-Software kommt auch bei diesem Modell das Samsung-eigene Betriebssystem Tizen zum Einsatz wie auch die neu konzipierte Fernbedienung, die sich mithilfe von Solarzellen (auf der Rückseite) respek­tive Wi-Fi-Funkwellen selbstständig auf­laden kann.
Für den guten Sound ist ein integriertes 4.2.2-Soundsystem (70 Watt) inklusive des Soundfeatures «Object Tracking Sound Plus» zuständig.
Fazit: Samsungs NEO QLED QE65QN95BAT ist der Maybach unter den Mini-LED-TVs. Der smarte Fernseher bietet ein messerscharfes Bild. Seine Ausstattung und das elegante Design sind ebenso herausragend.
Der Hersteller Panasonic stülpt die Software «my Home Screen» in Version 7 (ehemals Firefox TV, eine an den bekannten Browser angelehnte Steuer-Software) über seine Smart-TVs. Für Fernseher speziell optimiert ist das Organisieren von Videos und Fotos. Zudem lassen sich Apps in Ordnern sammeln. Dies geht schnell und Anwender können damit ab Start (deswegen der Name «Home Screen») diejenigen Apps, aber auch TV-Sender respektive Medieninhalte festlegen, auf die sie oft zurückgreifen. Vor allem beim Zusammenspiel mit Streamingdiensten wie Netflix und YouTube, die beim Aufruf als Mini-Symbole am unteren Rand in einer Bildlaufleiste angezeigt werden, spielt das TV-OS seine Stärken aus.
Der Hersteller LG vertraut wiederum auf die System-Software webOS in Version 22. Sie zeichnet sich durch ihre Übersichtlichkeit aus und ist recht einfach «gestrickt». Das im Test befindliche Modell listet am unteren Bildschirmrand wie an einer Art Perlenschnur gezogen sämtliche Optionen auf, die Anwender ab- und aufrufen können. Dies geschieht mithilfe einer zweiten Eigenheit, der Magic-Remote-Fernbedienung, die eine Art Pointer hat. Dadurch gewinnt die Menüführung nochmals an Qualität und ist im Vergleich zu anderen, meist behäbigeren Lösungen sehr flink.
LG OLED65B29: Sehr gut
Quelle: LG




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