Fotografie-Tipps: Das Wichtigste rund um die Belichtung

Blende

Die Blende bezeichnet hauptsächlich eine mechanische Öffnung im Objektiv. Diese öffnet sich beim Druck auf den Auslöser, um Licht in die Kamera zu lassen. Der Blendenwert gibt an, wie weit sich die Blende öffnet. Je kleiner der Wert, desto grösser die Öffnung, desto mehr Licht gelangt in die Kamera. Der Ausdruck «Blende» wird sowohl für das Bauteil als auch für den Wert verwendet.
Neben der Lichtmenge reguliert die Blende einen zweiten, nicht minder wichtigen Effekt: die Tiefenunschärfe. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto enger wird der scharfe Bereich im Foto, Bild 2. Für Porträts mit schön verschwommenen Hintergründen ist eine offene Blende sinnvoll, Landschaften profitieren von kleineren Blenden. Wichtig dabei: Neben der Blende haben auch die Distanz zum Subjekt sowie die Brennweite einen Einfluss auf die Tiefenunschärfe. Nahe Subjekte und hohe Brennweiten führen zu mehr Tiefen­unschärfe.
Bild 2: Eine weit offene Blende lässt den Hintergrund verschwimmen (50 mm; ƒ/1,2)
Quelle: lpd/PCtipp.ch
Die möglichen Blendenwerte sind grösstenteils vom Objektiv abhängig, wobei meist nur die grösstmögliche Blende (also die kleinste Zahl) angegeben wird. Die kleinstmögliche Blende wird nur selten verwendet und ist technisch nicht so relevant, weshalb der Wert oft nicht extra aufgeführt ist. Wie gross die maximale Blendenöffnung sein kann, ist ein Kompromiss aus Kosten und Masse. Ein Objektiv mit einer grossen Maximalöffnung wird grösser, schwerer und teurer. Entsprechend bieten günstige und kompakte Objektive meistens nur mässige Blendenöffnungen an. Als Nutzer bedeutet das Einbussen bei wenig Licht und in Sachen Bokeh (verschwommene Hintergründe).
Gemessen wird die Blende mit dem F-Stop, geschrieben als ƒ/x, wobei x der Blendenwert ist, Bild 3. Klassische Werte sind ƒ/16, traditionell für Schönwetter-Landschaftsbilder in der Filmfotografie oder ƒ/8 (für viele Kameras ein guter Mittelwert für diverse Zwecke). Einsteiger-Zoomobjektive schaffen meistens nicht mehr als ƒ/3,5, wobei diese Objektive meistens eine gleitende maximale Blendenöffnung verwenden. Das heisst, dass die maximale Blendenöffnung mit der Brennweite kleiner wird. Ein Objektiv mit der Bezeichnung 18-55 mm ƒ/3,5-5,6 schafft bei 18 mm eine maximale Blendenöffnung von ƒ/3,5. Bei 55 mm sind es nur noch ƒ/5,6.
Bild 3: Je höher die Blendenzahl, desto schärfer ist das Bild von vorne bis hinten (55 mm; ƒ/11)
Quelle: lpd/PCtipp.ch
Festbrennweiten, auch Primeobjektive genannt, schaffen deutlich grössere Blendenöffnungen als Zooms – auch zu günstigeren Preisen. ƒ/1,8 gibt es hier schon im Einsteiger­segment, während die Luxusklasse ab und zu sogar unter ƒ/1,0 geht. Bei Zoomobjektiven gilt durchgehend ƒ/2,8 bereits als Oberklasse. Günstigere Modelle bewegen sich eher zwischen ƒ/3,5 und ƒ/6,3.




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