Drohnen so gross wie ein Fingernagel 21.06.2018, 11:44 Uhr

MIT entwickelt winzigen Chip für Minidrohnen

Einem Forscherteam am MIT ist es gelungen, einen Mikrochip mit einer Grösse von gerade einmal 20 Quadratmillimetern zu entwickeln. Damit sollen bis zu 171 Kamerabilder pro Sekunde in Echtzeit übertragen werden können.
(Quelle: MIT)
Forschern am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist es gelungen, einen winzigen Computerchip für Miniaturdrohnen zu entwerfen. Wie das Portal MIT News berichtet, misst der Mikrochip mit dem Namen Navion gerade einmal 20 Quadratmillimeter und verbraucht lediglich 24 Milliwatt.
Damit ist es laut den Forschern möglich, in Echtzeit bis zu 171 Bilder pro Sekunde zu verarbeiten und gleichzeitig die Position des Bildes im Raum mittels Trägheitsmessungen zu bestimmen. Bisher bestand stets das Problem, dass herkömmliche Chips für die gleichen Aufgaben einen höheren Stromverbrauch haben. Das zusätzliche Gewicht des Akkus, der dafür notwendig wäre, übersteigt jedoch die typische Tragkraft der Fluggeräte, so die Forscher.
Um den Chip in Grösse und Stromverbrauch zu verkleinern, setzten die Wissenschaftler nicht auf die Rekonfiguration bestehender Designs, sondern entwickelten eine völlig neue Lösung. Dazu haben die Forscher die zu verarbeitende Datenmenge reduziert. Etwa durch die Komprimierung von temporär gespeicherten Bilddateien. Ausserdem wurden überflüssige Rechenoperationen übersprungen. Schlussendlich habe das Team es geschafft, den benötigten Speicher von vormals 2 MByte auf etwa 0,8 MByte zu reduzieren.

Einsatz in leichteren Luftfahrzeugen denkbar

Mögliche Einsatzszenarien für den Mikrochip gibt es gleich mehrere. "Ich kann mir vorstellen, diesen Chip auf niederenergetischen Robotern anzuwenden, wie zum Beispiel Schlagflügelfahrzeuge in der Grösse eines Fingernagels oder Fluggeräte, die leichter sind als Luft wie zum Beispiel Wetterballons, die monatelang mit einer Batterie fahren müssen", so MIT-Professor Sertac Kamaran, der das Projekt leitet.
Testen will das Forscherteam den Chip allerdings noch nicht in einer Drohne. Vielmehr soll das Design in einem Miniaturrennwagen mit einer Onboard-Kamera zum Einsatz kommen. Damit sollen dann Live-Videos gestreamt werden. Ihr Vorhaben, den Mikrochip aber auch in Drohnen auszuprobieren, haben die Forscher fest im Blick.




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