Apple Home 11.11.2025, 11:00 Uhr

Mäuschen spielen – im eigenen Zuhause

Sicherheitskameras erfreuen sich zwar einer grossen Beliebtheit. Doch die technische ­Integration und die zunehmend um sich greifenden Abo-Kosten mindern die Lust auf mehr. Apples HomeKit Secure Video bietet eine spannende Alternative.
(Quelle: Unsplash/Eugene Chystiakov)
Sicherheitskameras vermitteln ein gutes Gefühl und erlauben jederzeit einen schnellen Blick auf das Zuhause. Dabei ist die Auswahl längst undurchschaubar geworden. Doch eine Geräteklasse verdient eine genaue Betrachtung: Kameras, die mit Apples HomeKit Secure ­Video kompatibel sind, kurz HKSV.
Diese Kameras lassen sich direkt in die Home-App einbinden, die auf jedem iPhone, iPad und Mac vorinstalliert ist. Einmal eingerichtet, lässt sich das traute Heim von jedem Ort der Welt aus betrachten, Bild 1. Es wird noch besser: Die Aufnahmen der Kamera(s) lassen sich in der iCloud speichern und während zehn Tagen abrufen. Alle Übertragungen und die Speicherung erfolgen Ende-zu-Ende verschlüsselt: Niemand von ausserhalb kann also die Aufnahmen einsehen, noch nicht einmal Apple. Die Qualität ist allerdings auf Full-HD (1080p) beschränkt – ganz egal, wie hoch aufgelöst das Material angeliefert wird.
Bild 1: Jederzeit wissen, was zu Hause läuft – und das ohne Folgekosten
Quelle: PCtipp.ch
Dabei bietet diese HomeKit-Integration meistens eine zusätzliche Möglichkeit zur Nutzung. Alle Funktionen, die der Hersteller in seiner App vorgesehen hat, lassen sich weiterhin einsetzen – im Zweifelsfall im Abo.

Scannen … fertig!

An dieser Stelle gehen wird davon aus, dass die Home-App schon einmal benutzt und ein Zuhause erstellt wurde. Ausserdem wird eine HomeKit-Steuerzentrale benötigt: also ein Apple HomePod, ein HomePod mini oder ein Apple TV 4, der ab 2015 verkauft wurde. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, wird die Einrichtung zum Klacks.
Versorgen Sie die Kamera mit Strom und starten Sie auf dem iPhone oder iPad die Home-App. Tippen Sie rechts oben auf die drei Punkte und danach im Einblendmenü auf Gerät hinzufügen. Das Kamerafenster wird eingeblendet. Jetzt lässt sich der QR-Code scannen, der auf dem Gerät und/oder der Anleitung gedruckt ist, Bild 2. Danach wird die Kamera erkannt und in die Home-Umgebung eingebunden.
Bild 2: Die Einrichtung über den QR-Code ist im Nu erledigt
Quelle: PCtiipp.ch

Eine Frage der Betrachtung

Danach ist auf der Startseite der Home-App bereits der Live-Stream zu sehen. Wenn es das Gerät zulässt, können Sie mit einem Tippen auf die Schaltfläche Sprechen auch mit den Besuchern in Kontakt treten, selbst wenn Sie gerade am anderen Ende der Welt am Strand liegen. Das funktioniert am Mac, iPhone und iPad auf dieselbe Weise.
Am Apple TV wird der heimische Fernseher beinahe zu einer waschechten Überwachungszentrale. Möchten Sie die Kamera(s) aufrufen, halten Sie die TV-Taste etwas länger gedrückt, um das Kontrollzentrum zu öffnen. Navigieren Sie nach links, Bild 3, um die Kameras einzublenden. Jetzt lässt sich eine einzelne Kamera als Vollbild öffnen oder Sie blenden mehrere Kameras gemeinsam ein.
Bild 3: Auf Apple TV werden die Kameras über das Kontrollzentrum aufgerufen
Quelle: PCtipp.ch

iCloud-Aufzeichnungen

Die Kamera-Streams werden auf Wunsch zehn Tage lang in der iCloud aufgezeichnet; danach werden die alten Aufnahmen automatisch gelöscht. Während dieser Zeit kann in der Home-App zu einem beliebigen Zeitpunkt oder Ereignis gesprungen werden. Tippen Sie dazu auf das Live-Bild und danach auf den erstbesten Clip in der Zeitleiste, Bild 4 A. Damit werden am oberen Rand die Tage eingeblendet, B, für die eine Aufzeichnung in der iCloud vorliegt.
Bild 4: Während zehn Tagen lassen sich iCloud-Aufnahmen betrachten und lokal speichern
Quelle: PCtipp.ch

Speicherung in der iCloud

Um die Streams in der iCloud zu speichern, wird ein Abo für iCloud+ benötigt, an dem auch ohne HKSV kaum ein Weg vorbeiführt. Die Preise beginnen bei 1 Franken monatlich für zusätzliche 50 GB Speicherplatz – und das allein reicht, um den Stream einer einzelnen Kamera zu speichern. Bei iCloud+ mit 200 GB sind es bereits 5 Kameras und beim 2-TB-Abo gibt es keine Beschränkung mehr. Wichtig: Die Datenmengen, die dabei anfallen, werden nicht an das iCloud-Kontingent angerechnet, sodass der Speicher für andere Zwecke erhalten bleibt. Es geht nur um das Abo an sich.

Videos dauerhaft speichern

Ein Video überlebt auf den Apple-Servern nur zehn Tage – aber es lässt sich während dieser Zeit lokal und damit für die Ewigkeit sichern. Tippen Sie dazu im Live-Stream links unten auf die Teilen-Schaltfläche C. Wählen Sie den gewünschten Clip aus, gefolgt von einem Tippen auf die Schaltfläche Weiter. Jetzt lässt sich der Clip in der Fotosammlung speichern oder anderweitig verteilen.

Beispielhafte Kameras

Wenn Sie vor der Anschaffung einer neuen Überwachungskamera stehen, sollten Sie bevorzugt ein Modell wählen, das sich mit HKSV versteht. Allerdings ist es gut möglich, dass kein solches Modell zu den restlichen Anforderungen passt. Die folgenden drei Vertreter helfen, in das Thema hineinzuwachsen.

Aqara G410 Türklingel

Bild 5: Die Aqara G410 kommt mit ihrem ­eigenen ­Türgong
Quelle: PCtipp.ch
Das Set besteht aus der Kamera und dem Türgong, der überall im Haus platziert werden kann, Bild 5. Das Aussenmodul mit der Kamera lässt sich über den bestehenden Klingeldraht mit Strom versorgen – oder mit acht AAA-Batterien. Der Batteriebetrieb verkommt jedoch zur Farce, da die Batterien im Live-Stream nach einem Tag ausgelutscht sind. Davon abgesehen, lässt die Klingel kaum etwas zu wünschen übrig. Mit dem Aqara M3-Hub werden tiefgreifende Funktionen für die Heimautomationen möglich, aber die sind hier nicht das Thema.
Info: Erhältlich in Schwarz oder Weiss, gesehen für Fr. 82.05 bei brack.ch .

Eve Outdoor Cam

Diese Kamera ist schon deshalb selten, weil sie ausschliesslich mit HKSV zusammenarbeitet, also keine anderen Cloud-Dienste nutzt. Bei der Erkennung von Aktivitäten schaltet sich automatisch das Flutlicht dazu. Nachtsicht und die Möglichkeit zur Nutzung als Gegensprechanlage sind ebenfalls an Bord, genauso wie die Eingrenzung einer bestimmten Zone, Gesichtserkennung und mehr.
Info: Erhältlich in Schwarz oder Weiss, gesehen für 229 Franken bei digitec.ch .

Aqara Kamera E1

Die ideale Indoor-Kamera, um sich für wenig Geld mit dem Thema warm zu machen. Die kleine Kugel bietet die üblichen Funktionen wie Nachtsicht oder Personen- und Bewegungserkennung. Sie lässt sich sogar neigen oder um 360 Grad drehen – das dann allerdings nur in der Aqara-App.
Info: Gesehen in Schwarz oder Weiss für Fr. 48.70 bei galaxus.ch .




Das könnte Sie auch interessieren