30.10.2012, 00:00 Uhr

Eternal Darkness 2 war bei Silicon Knights in Arbeit

Nach dem desaströsen Rechtsstreit mit Epic Games und dem finanziellen Dekabel mit X-Men: Destiny sind harte Zeiten beim kanadischen Entwickler Silicon Knights angebrochen, wie Kotaku schreibt. 

Das Entwicklungs-Studio wurde für Spiele wie Legacy of Kain, Eternal Darkness und Metal Gear Solid: Twin Snakes lange von den Fans verehrt. Doch seit der Trennung von Nintendo hat es Silicon Knights nicht mehr geschafft, an die frühen Erfolge und die bekannte Qualität anzuknüpfen. Laut einem ehemaligen Silicon Knights Mitarbeiter war das Studio durch die alleinige Kontrolle durch Denis Dyack dem Untergang geweiht: Die Abnabelung von Nintendo hatte zur Folge, dass Dyack die vollständige Leitung des Studios besass. Silicon Knights erhielt fortan keine Untertütztung mehr von dem japanischen Publisher. 

´Das war der Grund für die extrem hohe Qualität der Spiele, die Silicon Knights zu so hohem Ansehen verholfen hatten ´, wird ein ehemaliger Mitarbeiter von Silicon Knights zitiert. ´Nintendo brachte seinen Namen ins Spiel ein, so dass es ´Nintendo Qualität ´ haben musste. ´ Da Silicon Knights ´Nintendo Qualität ´ entwerfen konnte, erhielt die Firma Projekte von Sega, Activision und Microsoft. Die neuen Aufträge erhielt Silicon Knights hauptsächlich dadurch, dass sie endlos über Eternal Darkness sprachen, so eine Quelle. Das Studio erhielt von Activision den Auftrag für X-Men Destiny, doch soll Dyack angeblich kein grosses Interesse daran gehabt haben, in die Spiele-Entwicklung etwas zu investieren. ´Silicon Knights hat die Entwicklung von X-Men Destiny die ganze Zeit nicht ernst genommen als ich noch dort gearbeitet habe ´, wird eine weitere Quelle von Kotaku zitiert. 

´Denis ist nicht mal ein X-Men Fan, so dass er sich auch nicht um die Lizenz gekümmert hat. ´ Für Dyack soll X-Men Destiny nur einfach ein weiterer Job gewesen sein. In Wahrheit soll Dyack Entwickler von X-Men Destiny abgezogen und einem anderen Propjekt innerhalb des Studios zugeteilt haben: Eternal Darkness 2. 

´Sie arbeiteten an einer Eternal Darkness 2-Demo, die sie den Publishern zeigen konnten. Als ich noch da war, haben sie selbst aus meinem Team Leute abgezogen, die an der Demo arbeiten sollten ´, sagt die Quelle. Das X-Men Destiny-Team quälte sich ab und die Arbeiten gerieten ins Trudeln: Nur 60 Prozent von Silicon Knights arbeitete an X-Men Destiny, während die übrigen 40 Prozent mit Eternal Darkness 2 beschäftigt waren. 

Diese Arbeitsaufteilung wurde problematisch und Activision langsam sauer: Nichts von dem, was Activision an dem Spiel bemängelte und kritisierte, wurde von Silicon Knights berücksichtigt. Stattdessen hoffte Silicon Knights, dass man Activision zu einer Verschiebung des Auslieferungstermins bewegen konnte - doch Activision blieb hart. 

´Anstatt die Entwicklungsarbeiten zu verlängern, erhöhte Activision den Druck, indem sie X-Men Destiny öffentlich ankündigten und Silicon Knights offiziell als Entwickler nannten ´, sagt die Quelle. Zu dieser Zeit hatte Silicon Knights offenbar noch mehr Leute aus dem X-Men Destiny-Team abgezogen. 

Der Plan von Silicon Knights war, das Team so stark zu schwächen, dass Activision um eine Verlängerung der Entwicklungsarbeiten nicht herum kam. Doch X-Men Destiny wurde wie vorgesehen von Activision ausgeliefert: Im Handel befand sich daher ein unvollständiges, fehlerhaftes Spiel, das schlechte Bewertungen in den Tests erhielt und kommerziell ein Flop war. 

Durch X-Men Destiny wurde nicht nur der Name Silicon Knights weiter schwer beschädigt; das Studio hatte auch nichts Vorzeigbares mehr hinsichtlich Eternal Darkness 2. ´Schlechte Technik, kombiniert mit einem Team, das aus Leuten bestand, das seit Metal Gear kein einziges Spiel mehr ausgeliefert hatte, schadeten der Demo ´, sagt ein Insider. 

´Eine Menge Leute, die damals für das Original Eternal Darkness verantwortlich waren, waren sowieso schon lange weg. ´ Jetzt sollen weniger als fünf Leute bei Silicon Knights arbeiten - einschliesslich Denis Dyack. Dass Silicon Knights deshalb ein Spiel für die Next-Gen Konsolen entwickelt, ist mehr als unwahrscheinlich. Silicon Knights hat sich zu diesem Bericht nicht geäussert. (ph/alcom)  http://www.alcom.ch

Siehe auch: Silicon Knights bestätigt Entlassungen, Demo soll skeptische Fans von Metal Gear Rising: Revengeance überzeugen, Ubisofts meistvorbestelltes Spiel ist: ? Assassins Creed 3, Call of Duty: Black Ops 2: Details zum Multiplayer Matchmaking



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