Testbericht 24.07.2020, 07:30 Uhr

Ghost of Tsushima

Im neuen PlayStation-Spiel von Sucker Punch erwarten euch nicht nur ein atmosphärisches Setting und eine spannende Story, sondern auch satte Action und eine reichhaltige Open World. Doch reicht das auch zum Pflichtkauf? In unserem Test erfahrt ihr es!
(Quelle: Games.ch)
Test von Benjamin Braun, games.ch
Jin Sakais Heimatinsel wird von den Mongolen überfallen. Plündernd und mordend ziehen die Invasoren und ihr Anführer Khotun Khan in «Ghost of Tsushima» über das titelgebende Eiland und fügen Jin und den anderen Samurai eine vernichtende Niederlage zu. Doch mit Glück und der Hilfe der Diebin Yuna überlebt Jin die Schlacht und schwört, die Mongolen nicht ungeschoren davonkommen zu lassen. Schnell muss Jin erkennen, dass ein Sieg nur möglich ist, wenn er den Ehrenkodex der Samurai über Bord wirft und genauso heimtückisch kämpft wie seine Gegner. Dieser Gewissenskonflikt ist jedoch nicht Jins einzige Sorge, denn manche seiner Gefolgsleute verbrüdern sich mit den Mongolen und stellen sich gegen ihn. Was das PS4-exklusive Open-World-Actionspiel vom «Infamous»-Macher Sucker Punch neben der spannenden, wendungsreichen Story sonst noch alles zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Spannend und tiefgründig

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, dreht sich die Geschichte von «Ghost of Tsushima» um den jungen Samurai Jin Sakai. Neben seinem in Gefangenschaft geratenen Onkel ist er der einzige von ehemals 80 ehrenhaften Kriegern, der die Invasion der Mongolen auf der japanischen Insel überlebt. Schon im Prolog sorgt Sucker Punch für eine grosse Nähe zur Hauptfigur. Auf clevere Weise verbindet das Studio aus Washington D. C. ein Schwertkampf-Tutorial mit spielbaren Rückblenden während Jins Samurai-Ausbildung durch seinen Onkel. Der Held haderte bereits früher mit seinem Schicksal, denn obwohl er damals noch ein Kind war, gibt er sich selbst eine Mitschuld am Tod seines Vaters. Beim ersten Versuch, seinen Onkel aus der Festung Shimura zu befreien, scheitert er, was seinem Ehrgefühl erneut einen schweren Schlag versetzt.
Jin erkennt, dass er dem Ehrenkodex der Samurai nicht treu bleiben können wird, wenn er den Mongolen die Stirn bieten will. Also sucht er sich neue Verbündete aus dem Adel und der Zivilbevölkerung, um die Besetzung durch Khotun Khan und seine Armee zu beenden. Er eignet sich neue Methoden im Kampf an und schreckt auch vor dem Einsatz «schmutziger Tricks» nicht mehr zurück, die ihm der Kodex eigentlich untersagen würde. Doch es ist nicht er, der sich zum Retter des Volkes erklärt oder sich den Namen «Geist von Tsushima» gibt. Es ist vielmehr ein natürlicher Prozess, während Jin zunehmend von seinen Mitstreitern so betrachtet wird. Toll ist nicht zuletzt, dass «Ghost of Tsushima» viele Besonderheiten der japanischen Kultur, aber auch mythische Elemente aufgreift. So lasst ihr euch durch Überstreichen des Touchpads durch einen Windstrom in die richtige Richtung leiten. Heisse Quellen erhöhen eure maximale Gesundheit, und wer traditionellen Haikus etwas abgewinnen kann, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten!


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