Plattformen als Geschäftsmodelle der Zukunft

Plattform-Geschäftsmodell im B2B

Sangeet Paul Choudary fast das Konzept der Plattformen als Geschäftsmodelle in folgendem Satz zusammen: “Plattformen ermöglichen den Austausch der Wertgenerierung, indem die relevantesten Ressourcen der Anbieter in einem gewissen Ökosystem auf die Nachfrager, die diese Ressourcen brauchen, abgestimmt werden.”
Bis jetzt hat dieses Konzept hauptsächlich im B2C Bereich eine grossflächige Nutzung gefunden. Die beliebtesten Beispiele die hierzu immer genannt werden sind Uber oder Airbnb. Doch wenn wir den Einsatz des Plattform-Geschäftsmodells im API-Kontext betrachten möchten, kann das Plattform-Geschäftsmodell auch im B2B-Bereich erfolgreich funktionieren. Hierfür bietet die Integrationsplattform as a Service (iPaaS) ein optimales Beispiel dafür.
Eine Integrationsplattform as a Service ist nichts anderes als eine Middleware für die Anbindung unterschiedlicher Systeme, Software-Anwendungen und Datenbanken untereinander. Dies erfolgt in der Cloud als auch On-Premise und meist durch APIs. Im Gegensatz zu einer klassischen Middleware wie dem Enterprise Service Bus (ESB), der hauptsächlich nur innerhalb des Unternehmens eingesetzt wird, kann eine iPaaS über Organisationen und Unternehmen hinweg genutzt werden. Ausserdem bieten die meisten Integrationsplattformen vorkonfigurierte Schnittstellen-Vorlagen, Tools für die eigenständige Erstellung der Schnittstellen und – ganz wichtig – eine einheitliche Infrastruktur sowie ein Monitoringsystem.
Für Systemintegratoren und Software-Anbietern kann eine solche iPaaS zur Verfügung gestellt werden, um beispielsweise die sich meist wiederholenden Integrationsszenarien als Standartlösungen zu konfigurieren und sie an die verschiedenen Projekte entsprechend anzupassen anstatt immer wieder neue Lösungen zu erstellen. IT-Abteilungen in Grossunternehmen können darüber hinaus ihre eigenen Schnittstellen und fertige Integrationslösungen erstellen, auf der iPaaS hosten und für andere Abteilungen, B2B Partner, Entwicklungs-Teams oder weniger technisch versierte Mitarbeiter zur Verfügung stellen.
Gleichzeitig aber können Systemintegratoren, Software-Anbieter und IT-Abteilungen eine Integrationsplattform as a Service dafür nutzen, um Integrationsmarktplätze aufzubauen. Somit können sie Integrations-Ökosysteme für Konsumenten schaffen und dieser Gruppe ermöglichen, bei Bedarf ihre eigenen Integrationslösungen zu erstellen. Mit anderen Worten, so machen sie ihre ‘Konsumenten’ zu ‘Erzeugern’, ganz im Sinne des Plattform-Geschäftsmodells. Selbstverständlich bedeutet dies anfangs einen grösseren Aufwand. Doch dieser Ansatz würde sich dadurch auszahlen, dass ein erheblicher Teil an Integrationsarbeit an die Nutzer übergeben werden kann, während die IT lediglich das Monitoring übernimmt und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren kann.



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