Mit globalem ERP zu Seilbahn-Weltrekorden

Globale Transparenz und Kontrolle

Heute kommt IFS Applications an rund 25 Standorten von Doppelmayr/Garaventa zum Einsatz und wird von über 1500 Mitarbeitern genutzt. «Der Informationsstand im Unternehmen hat sich gegenüber der alten heterogenen Systemlandschaft deutlich verbessert», sagt Szalai. «Die Verantwortlichen können sich wesentlich schneller und einfacher ein Bild über den Stand eines Projekts machen. In der Vergangenheit mussten sie sich die nötigen Informationen aus unterschiedlichsten Quellen zusammensuchen, jetzt sind diese alle in einem System vorhanden.»
So kann etwa die Auftragsleitstelle sämtliche Projekte an einem Ort nachverfolgen. Sie sieht auf einen Blick den aktuellen Stand von Engineering, Beschaffung oder Fertigung und kann erkennen, ob alle nötigen Teile rechtzeitig zum Versandtermin bereitstehen. Drohende Fehlentwicklungen kann sie zeitnah erkennen und passende Gegenmassnahmen einleiten – etwa wenn eine Rückmeldung aus der Fertigung verspätet erfolgt oder das Qualitätsmanagement meldet, dass ein Lieferant Materialien nicht in ausreichender Güte geliefert hat. In solchen Fällen hat die Auftragsleitstelle dann die Möglichkeit, beispielsweise Ressourcen neu zuzuweisen oder Umplanungen vorzunehmen.
Die Seilbahn Línea Azul verbindet die beiden bolivianischen Grossstädte La Paz und El Alto
Quelle: Doppelmayr/Garaventa
Wenn in einem Projekt eine standortübergreifende Fertigung erforderlich ist, steuert Doppelmayr/Garaventa sie mithilfe eines Master-und-Lieferanten-Ansatzes. Der Standort, der eine Seilbahn baut, übernimmt dabei die Rolle des Masters, der an den anderen Standorten die Teile bestellt, die er benötigt. Diese Standorte wiederum agieren als Lieferanten und arbeiten die Bestellungen als eigenständige Projekte ab. Die Daten aus ihrer Projektsteuerung werden dann automatisch nach oben weitergereicht, sodass der Master immer über eine Sicht auf die aktuellen Stände der Lieferantenprojekte verfügt.

CEO-Reports sind neu Standard

Aber nicht nur im operativen Geschäft, auch bei der Unternehmenssteuerung macht sich die grössere Transparenz durch das einheitliche ERP-System bemerkbar. «Wenn das oberste Management bestimmte Kennzahlen möchte, ist es heute kein Problem mehr, einen entsprechenden Report zusammenzustellen», sagt Szalai. «Mit unserer früheren Systemlandschaft war das – wenn überhaupt – nur sehr schwer und mit langer Bearbeitungsdauer möglich.»
Noch hat Doppelmayr/Garaventa das Ziel eines gruppenweit einheitlichen ERP-Systems nicht ganz erreicht. Als nächste Schritte sind deshalb Rollouts von IFS Applications auf weitere Standorte geplant, unter anderem in China.
Ausserdem will das Unternehmen auf eine neue Version der ERP-Software upgraden, nach Aussage von Szalai unter anderem wegen der zusätzlich integrierten Service- Management-Funktionen. Diesen Schritt will Doppelmayr/Garaventa auch dazu nutzen, sich von einigen individuellen Anpassungen innerhalb der IFS-Lösung zu verabschieden. «Wir werden beim Umstieg auf die neue Version viele Anpassungen auf den Prüfstand stellen», sagt Szalai. «Wir haben inzwischen mehr Erfahrung mit dem Einsatz des ERP-Systems und werden deshalb prüfen, welche Anpassungen wir wirklich brauchen und welche individuellen Prozesse wir künftig allenfalls besser mit dem Industriestandard von IFS umsetzen können.»
Zur Firma
Doppelmayr/Garaventa
Die Doppelmayr/Garaventa Gruppe ist Marktführer im Seilbahnbau. Das Unternehmen realisierte bis heute fast 15'000 Seilbahnen für Kunden in 92 Staaten. Die Gruppe betreibt Standorte in mehr als 40 Ländern und beschäftigt weltweit 2720 Mitarbeiter, davon 384 in der Schweiz.



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