Interview 08.12.2019, 09:33 Uhr

Michael Sadranowski zur Smart-Home-Strategie von AVM

Mit Telecom Handel sprach der Vice President Channel Sales von AVM, Michael Sadranowski, über die Zukunft von Mesh- und Heimvernetzungsprodukten bei dem Berliner Hersteller.
(Quelle: AVM)
Telecom Handel ist eine deutsche Schwesterpublikation von Online PC. Wir wollen Ihnen diese spannende Interview nicht vorenthalten.
TH: Auf der gerade zu Ende gegangenen Road­show lag der Fokus auch auf WLAN Mesh. Weshalb kommt dieses Thema gerade jetzt? 
Michael Sadranowski: Über unsere Händler wissen wir, dass die Nachfrage nach Mesh-Lösungen bei den Kunden sukzessive steigt. Das liegt auch an der zunehmenden Zahl an Endgeräten, die im Haushalt ins Internet gebracht werden wollen. Die meisten Kunden haben einen ganz konkreten Usecase, wenn sie einen Repeater oder ein Mesh-System kaufen: Sie wollen die Reichweite und/oder die Kapazität ihres Netzwerks vergrössern. Wie das Ganze vonstattengeht, ist den meisten egal, es muss nur einfach zu installieren und zu bedienen sein. Das fängt bei der Einrichtung per Tastendruck an und geht über ­eine SSID für alle Zugangspunkte bis zu gleichzeitigen Updates für alle Geräte. 
Welchen Stellenwert nimmt Smart Home bei AVM aktuell ein? 
Sadranowski: Einen zunehmend wichtigen. Wir haben den Smart-Home-Bereich eingeteilt in Licht, Wärme und Energie. Auf der IFA haben wir mit der Fritz DECT 500 eine smarte LED-Lampe vorgestellt, die unser Sortiment ergänzen soll. 
Solche Geräte gibt es aber auch schon von vielen anderen Anbietern … 
Sadranowski: In den meisten deutschen Haushalten steht eine FritzBox als Router. Jeder dieser Haushalte kann mit seiner FritzBox die Glühbirne direkt nutzen und steuern – bei den Produkten der Wett­bewerber benötigt er dazu ein separates Gateway und eine separate App. Hinzu kommt, dass wir mit DECT eine bewährte Technologie zur Vernetzung haben, die sich durch hohe Reichweite auszeichnet. 
Viele Kunden schrecken nach wie vor aber vor Smart Home zurück, weil ihnen die Steuerung per App zu umständlich ist. 
Sadranowski: Das ist in gewissen Punkten auch absolut nachvollziehbar. Eines meiner Lieblingsprodukte ist – auch aus diesem Grund – ein smarter Schalter, den wir nun bald auch in einer überarbeiteten Version mit Display anbieten. Damit kann man mit einem Tastendruck verschiedene Ereignisse auslösen, beispielsweise das Licht dimmen oder den TV einschalten. Man muss Smart Home einfach machen, sonst nutzen es die Kunden nicht. 
Ist Sprachsteuerung denn derzeit schon ein Thema bei AVM? 
Sadranowski: Bislang noch nicht, wir sehen das erst am Anfang – auch wenn es momentan sehr gehypt wird. Es werden zwar sehr viele Geräte mit Siri, Alexa und Google Assistant verkauft, aber die tatsächliche Nutzung zu Hause ist unserer Einschätzung nach bislang eher gering.



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