Auf dem Weg zum europäischen Cyber-Security-Player

Expansion mit Schweiz-Bonus

Für Ispin habe dies geheissen, dass man in einem nächsten Schritt zu einem europäischen Cyber-Security-Player avancieren wolle. Die Europa-Karte zu spielen ist laut Marchesi von Vorteil. Denn viele hiesige Firmen möchten ihm zufolge IT-Security-Dienstleistungen nicht von einem Provider aus den USA, aus China oder aus sonst einem entfernten Land beziehen, sondern wünschten sich einen europäischen Anbieter.
Cymbiq-CEO Marco Marchesi informiert über die Expansionspläne der Gruppe
Quelle: Jens Stark/NMGZ
Dabei habe Ispin gerade als Schweizer Firma im benachbarten Ausland zusätzliche Wettbewerbsvorteile. «Ich stelle fest, dass wir im Ausland, weil wir aus der Schweiz kommen, ein gewisses Standing in Sachen Qualität, Neutralität und Sicherheit haben», meint er. Man sei deshalb in einer guten Ausgangslage, um einen europäischen Cyber-Security-Provider zu bauen.

DACH kommt zuerst

Auf dem Weg zur europäischen Company konzentriert sich Ispin derzeit noch auf den DACH-Raum. Zwei Firmen wurden unterdessen hinzugekauft. Im Sommer 2018 übernahm die zu diesem Zweck gegründete Holding Cymbiq Group den österreichischen Security-Spezialisten Anovis. Laut Marchesi erweitert der Managed Security Service Provider aus Wien einerseits das Leistungsspektrum der Gruppe im Service-, Consulting- und Solutionsbereich. Andererseits wird die geografische Abdeckung vergrössert, da Anovis neben dem Hauptsitz in Wien auch einen Ableger in Tschechien hat.
Anfang 2019 kam zudem die Winterthurer Koch IT hinzu. Der Systemintegrator und Software-Hersteller baut Individual-Software zur Datenanalyse für sicherheitssensitive Behörden, also Polizeiorganisationen und Sicherheitskräfte, und konzipiert auch die hochsichere Infrastruktur.
«Wir sind mit weiteren Übernahmekandidaten im Gespräch», sagt Marchesi und schliesst nicht aus, dass ein deutscher Player bald folgen könne. «Dort sind wir auf sehr gutem Weg», fügt er an. Bei der Expansion ins Ausland zieht Cymbiq die Übernahme von Unternehmen der Gründung von eigenen Niederlassungen vor. «Das ist eine Frage der Geschwindigkeit», meint Marchesi. Offensichtlich kann man sich in einem ausländischen Markt schneller etablieren, wenn man die Möglichkeit hat, sich ein bereits bestehendes Unternehmen mit entsprechendem Bekanntheitsgrad und Kundenstamm einzuverleiben.



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