Sunrise sieht bei Aktionären Rückhalt für UPC-Übernahme

Zwölftägige Roadshow

Swantee und Krause hatten jüngst auf einer zwölftägigen Investorenshow in England, Nordamerika, Frankreich, Deutschland und der Schweiz bei Anlegern für den Deal geworben. «Wir haben mit unseren Argumenten sehr viele überzeugt», erklärte Krause im ersten Interview seit den Treffen. «Hier entsteht ein neuer nationaler Champion, der den Platzhirsch Swisscom wirklich herausfordern und Wachstum treiben kann und erhebliches Synergie-Potenzial hat.» Auch grosse Fonds aus England und den USA seien interessiert, einzusteigen.
Analysten setzten dennoch ein Fragezeichen hinter die Erfolgschancen des Deals, auch wenn sie der Transaktion strategisch viel abgewinnen können. Berenberg hält den Kaufpreis angesichts des rückläufigen operativen UPC-Ergebnisses für zu hoch. Falls das UPC-Geschäft bis Mitte 2019 nicht anziehe, müsse der Deal überarbeitet werden, so der Broker. Krause gibt sich unbeirrt: «Wir sind zur Überzeugung gekommen, dass das UPC-Geschäft kurz vor dem Wendepunkt steht.»

Kein Plan B

Auch Sunrise-Chef Swantee erteilte Forderungen nach einer Anpassung des Deals eine Absage. «Wir haben keinen Plan B», sagte er. «Wir werden keine neuen Verhandlungen führen.» Sunrise habe alle Szenarien diskutiert, einschliesslich einer Fusion, einer Übernahme und einer Minderheitsbeteiligung von Liberty. Die einzige Alternative sei ein Alleingang. Sunrise, die vor allem im Mobilfunk stark ist, werde auch dann erfolgreich sein, aber auf viele Vorteile des UPC-Deals wie eine umfassende Internet-Infrastruktur, eine breitere Kundenbasis und Kostensynergien verzichten müssen. «Es wird auch in ein paar Jahren kein besseres Projekt für Sunrise geben», prognostizierte Swantee.



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