Riesiges IT-Projekt 03.03.2020, 21:21 Uhr

Finanzkommission gibt grünes Licht für SAP-Migration beim Bund

An der Migration auf S/4Hana kommt auch der Bund nicht vorbei. Die nationalrätliche Finanzkommission hat nun den zwei Verpflichtungskrediten für das riesige IT-Projekt zugestimmt.
(Quelle: Parlamentsdienste 3003 Bern)
Weil SAP den Support für bestehende ECC-6.0-Installationen beendet, müssen Unternehmen auf das neue S/4Hana migrieren. Auch der Bund wechselt vom aktuell eingesetzten ERP-System auf die neue ERP-Version. Dazu beantragte der Bundesrat dem Parlament im Dezember 2019 zwei Verpflichtungskredite (Computerworld berichtete).
Diesen hat die nationalrätliche Finanzkommission nun zugestimmt. Sie beantragt ihrem Rat die Genehmigung von 320 Millionen Franken für das Programm «Superb» und 240 Millionen Franken für das Programm «ERP Systeme V/ar». Der Entscheid fiel einstimmig, wie es in einer entsprechenden Mitteilung heisst. Der Nationalrat behandelt das Geschäft nun in der Frühjahrssession, die am 2. März startete. Der Ständerat wird dafür Anfang Mai extra eine Sondersession abhalten. Thema wird da auch die Revision des Datenschutzgesetzes sein.

Riesiges IT-Projekt

Die Ablösung der bestehenden SAP-Systeme des Bundes soll mit den Programmen «Superb» (auch «Superb23» genannt) für die zivile Bundesverwaltung und «ERP Systeme V/ar» (auch «ERPSYS V/ar»oder «ERPSYSVAR» genannt) für die Armee umgesetzt werden. Die SAP-Ablösung ist eines der grössten Informatikprojekte der Bundesverwaltung. Als Folge müssen in der ganzen Verwaltung die meisten betroffenen Geschäftsprozesse und Anwendungen angepasst beziehungsweise migriert werden. Unter dem Strich kostet das Umstellungsprogramm 780 Millionen Franken.
Das Projekt ist nicht unumstritten. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) begleitet die Arbeiten seit Herbst 2018 eng. Sie kommt nach einer Analyse zum Schluss, dass lange Zeit eine «vom Gesamtbundesrat verabschiedete, verbindliche Grundlage für beide Programme» fehlte. Nach wie vor gebe es «Schwachstellen in der Botschaft» sowie «erhebliche Risiken», zu denen keine geeigneten Entscheide oder Massnahmen aufgeführt würden, heisst es im letzte Woche veröffentlichten Bericht. Gleichzeitig spricht die EFK von einem grossen Zeitdruck. Würden die Verpflichtungskredite nicht bis Ende 2020 gesprochen, könnte es für die Umsetzung der Programme eng werden.




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