Ranking 17.05.2018, 16:40 Uhr

Das sind die besten Arbeitgeber der Schweiz

Das Beratungsinstitut Great Place to Work hat die besten Arbeitgeber der Schweiz ausgezeichnet. Gut vertreten sind unter den Preisträgern IT-Unternehmen.
Das internationale Beratungsinstitut Great Place to Work hat an einer Award-Zeremonie am Mittwoch die besten Arbeitgeber der Schweiz ausgezeichnet. In den Kategorien kleine, mittlere sowie grosse Organisationen kürte das Institut jene Firmen, die ihren Mitarbeitenden etwa eine besonders faire Bezahlung sowie gute Nebenleistungen bieten und einen wertschätzenden Umgang pflegen.
Das Ranking basiert laut Angaben von Great Place to Work auf der weltweit grössten Studie zur Arbeitsplatzkultur. 200'000 Mitarbeitende wurden dabei weltweit befragt, davon über 26'000 aus der Schweiz. Insgesamt 150 Unternehmen hätten sich dem Vergleich mit den «Besten Arbeitgebern» gestellt, ihre Personalprozesse offengelegt und ihre Mitarbeitenden anonym Rückmeldungen geben lassen.
Und das sind die Sieger der jeweiligen Kategorien:
Grosse Unternehmen (250+ Mitarbeitende)
Platz 1: Cisco Systems (Switzerland) GmbH, Wallisellen
Platz 2: IKEA AG, Spreitenbach
Platz 3: McDonald's Suisse, Crissier 
Mittelgrosse Unternehmen (50-249 Mitarbeitende)
Platz 1: UMB AG, Volketswil
Platz 2: AWK Group AG, Zürich
Platz 3: Scout24 Schweiz AG, Flamatt 
Kleine Unternehmen (20-49 Mitarbeitende)
Platz 1: Rackspace International GmbH, Zürich
Platz 2: Mundipharma Medical Company, Basel
Platz 3: SAS Institute AG, Wallisellen

SAP Schweiz erhält «Employability»-Award

Weil die Schweizer Niederlassung von Great Place to Work in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierte, vergab das Online-Netzwerk Xing zusätzlich erstmals den Sonderpreis für «Employability». Xing würdige mit der Auszeichnung Firmen, die durch innovative Massnahmen die Arbeitsmarktfähigkeit – die Employability – ihrer Mitarbeitenden gezielt förderten, heisst es in einer Mitteilung des Online-Netzwerks zur Vergabe des Sonderpreises.
Ausschlaggebend für die Wahl von SAP Schweiz als diesjährige Preisträgerin war laut Xing deren ganzheitliche Betrachtung des Mitarbeiter-Lebenszyklus, die dem Unternehmen als Grundlage für Employability-Massnahmen dient. Darunter fällt etwa das «Reverse Mentoring», bei dem ein gegenseitiger Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitergenerationen stattfindet. SAP Schweiz sei zudem bestrebt, über die fachliche Entwicklung der Mitarbeitenden hinaus auch deren persönliche Weiterentwicklung aktiv zu unterstützen. So fördere das Unternehmen unter anderem den professionellen Umgang mit sozialen Medien. Alle diese Massnahmen wirken unterstützend, um die Beschäftigungsfähigkeit der eigenen Mitarbeitenden nachhaltig zu gewährleisten, wie Xing in der Mitteilung abschliessend schreibt.

Die Grundlagen für eine gute Arbeitsplatzkultur

Aufgrund der Studienergebnisse analysierte Great Place to Work zudem, was die Grundlagen einer guten Arbeitsplatzkultur sind. Das Institut kommt dabei zum Schluss, dass besonders Glaubwürdigkeit, Respekt und Wertschätzung, Fairness (auch bei der Vergütung) und Teamgeist dazu beitragen. Ebenfalls sehr wichtig sei Stolz auf die Tätigkeit und das Unternehmen. Besonders bei der Wahrnehmung eines angemessenen Lohns zeigten sich in den Unternehmen grosse Unterschiede. Bei den von Great Place to Work ausgezeichneten Unternehmen haben 79 Prozent der Befragten eine positive Wahrnehmung in puncto Lohn. Bei nicht ausgezeichneten waren es gerade mal 38 Prozent. Ausschlaggebend sei dabei allerdings nicht primär die absolute Lohnhöhe, sondern vielmehr die empfundene Fairness und Perspektive. So erzielten gemäss der Studie auch Firmen ohne hohe Löhne oft eine bessere Wahrnehmung als solche mit hohen, aber unfair erlebten Löhnen. Die Nase deutlich vor haben ausgezeichnete Firmen auch bei der Zustimmung zur Förderung der Work-Life-Balance. Der Schnitt ihrer Mitarbeitenden liegt mit 77 Prozent deutlich höher als bei den Arbeitnehmern von nicht ausgezeichneten Unternehmen (44 %).

Top-Firmen erfüllen die Erwartungen

Die besten Arbeitgeber würden es zudem schaffen, die Erwartungen an das Unternehmen auch zu erfüllen, sagen die Autoren. Auch längerfristig. Denn wie aus der Studie hervor geht, bleibt die Zufriedenheit auch nach mehr als zwei Dienstjahren mit 81 Prozent recht stabil, während nicht ausgezeichnete Arbeitgeber mehr und mehr Mitarbeitende enttäuschen (Zustimmung sinkt auf 65 %). Bei einer guten Arbeitsplatzkultur gelinge es zudem, dass Mitarbeitende (82 % Zufriedenheit) und Führungskräfte (84 % Zufriedenheit) an einem Strang ziehen würden. Wichtig sei hierfür, dass die Mitarbeitenden Ideen und Meinungen einbringen könnten – ohne Sorge vor Fehlern. Bei nicht ausgezeichneten Organisationen zeigen sich hierbei häufig zwei gegeneinander arbeitende Gruppen mit grossen Unterschieden in der Zufriedenheit (63 % für Mitarbeitende und 82 % für Führungskräfte).

Mitarbeiter Verantwortung übernehmen lassen

Wer bei seinen Mitarbeitenden die Kreativität wecken oder sie für einen besonderen Einsatz begeistern will, müsse diese bei Entscheidungen integrieren und gemeinsam mit ihnen soziale Verantwortung übernehmen. Häufig unterschätzt werde dabei auch die Bedeutung der Sinnhaftigkeit und des Vertrauens im Unternehmen. Denn Arbeitnehmern ist es gemäss der Studie heute wichtiger, einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. «Mitarbeitende werden sich nur dann besonders für Ihre Arbeit einsetzen, wenn sie einen Sinn darin sehen und Vertrauen haben, dass Ihr Einsatz auch geschätzt und nicht missbraucht wird», sagt Michael Hermann, CEO von Great Place to Work in der Schweiz dazu. Matthias Keller von der UMB bestätigt, dass eine gute Arbeitsplatzkultur für Unternehmen unerlässlich ist. «Als ausgezeichneter Arbeitgeber fällt es uns leichter, Talente zu gewinnen und unser Team zu begeistern. Dies führt zum bestmöglichen Service für unsere Kunden.»




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