Personalie 03.03.2020, 14:30 Uhr

Chefwechsel: Pekka Lundmark soll Nokia wieder auf Kurs bringen

Nokia kämpft an allen Fronten. Nun soll Pekka Lundmark den Netzwerkausrüster wieder in ruhigere Gewässer führen.
Pekka Lundmark
(Quelle: Fortum)
Der Netzwerk-Ausrüster Nokia wechselt mitten im Kampf um entscheidende Aufträge zum 5G-Ausbau den Chef aus. Zum 1. September soll Pekka Lundmark den Spitzenjob von Rajeev Suri übernehmen, wie das finnische Unternehmen mitteilte. Lundmark ist aktuell Chef der Energiefirma Fortum, ist aber ein Nokia-Rückkehrer: Er war einst unter anderem für die Strategie in der Netzwerk-Sparte verantwortlich.
Nokia hatte sein Handy-Geschäft und den Kartendienst Here verkauft und sich komplett auf das Ausrüsten von Telekommunikations-Netzen konzentriert. Dafür übernahm Nokia nicht nur komplett das Geschäft des langjährigen Partners Siemens, sondern kaufte auch den Konkurrenten Alcatel-Lucent. Suri rückte vor gut zehn Jahren an die Spitze der Netzwerk-Sparte und führt seit 2014 auch den gesamten Konzern.
Das Netzausrüster-Geschäft ist umkämpft. Die Schwergewichte Ericsson und Nokia spüren den Preisdruck von chinesischen Konkurrenten wie Huawei und ZTE. Nokia agierte zuletzt eher glücklos und schloss das vergangene Jahr mit einem mageren Gewinn von 7 Millionen Euro ab - nach einem Verlust von 340 Millionen Euro 2018.
Eine deutliche Verbesserung hatte Suri angesichts hoher Kosten für die weitere Entwicklung von 5G-Technik erst zum kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Die Anleger verlieren die Geduld: Nach einer Prognosen-Senkung im Oktober verlor das Unternehmen an einem Tag fast ein Viertel seines Werts. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete vergangene Woche, Nokia prüfe strategische Optionen vom Verkauf von Firmenteilen bis hin zu einer Fusion.
Die Nokia-Aktie legte nach der Ankündigung des Chefwechsels zeitweise um mehr als drei Prozent zu.



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