27.03.2014, 00:00 Uhr

Google senkt Preise für Cloud-Dienste

Google will seine Stellung auf dem Markt für Cloud-Computing stärken und versucht mit einer massiven Preissenkung, Kunden von Amazon und Microsoft abzuwerben.
Sonderkonditionen und Abschaffung bestimmter Gebühren: Mit einer umfassenden Preissenkung bei fast allen seinen Cloud-Angeboten möchte Google neue Nutzer zu sich locken. Das Internetunternehmen kündigte bei seinem Cloud Platform-Event in San Francisco an, die Tarife für Google Compute Engine um fast ein Drittel zu verringern. App Engine-Gebühren werden ebenfalls um 30 Prozent gesenkt, so Techcrunch.

Die Aktion betrifft nicht nur den US-amerikanischen Stammmarkt, sondern auch die EU-Märkte. Im Bereich Cloud-Speicherung reduziert Google die Preise gar um 68 Prozent - beispielsweise auf 0,026 US-Dollar pro Monat pro GB. Die mit 85 Prozent grösste Senkung betrifft Big Query, die Datenbank für grosse Analytics-Projekte.

Grundsätzlich will Google seine Preisgestaltung vereinfachen. So werden in Zukunft automatische Sonderkonditionen für Kunden angeboten, die kontinuierlich grosse Datenmengen über längere Zeiträume auf den Servern lagern. Dabei werden die Rabatte viertelmonatlich abgerechnet, sind gestaffelt und setzen nach dem ersten Viertel des Monats ein. Mit der Preissenkung reagiert Google nach eigenen Angaben unter anderem auf die fortlaufenden Preissenkungen im Bereich Hardware, die das Unternehmen an den Kunden weitergeben will.

Mit seinen neuen Tarifen bringt Google die Konkurrenz in Zugzwang. Bisher blieben die drei grossen Player im Bereich Cloud-Hosting, Google, Microsoft und Amazon, preislich immer auf derselben Höhe. Vor allem Amazon hat sich mit seinen Web Services etabliert. Der seit acht Jahren angebotene Dienst verfügt über 51 Standorte in aller Welt und hostet beispielsweise für mehr als 600 Regierungsbehörden und 2.400 Bildungseinrichtungen. Seit dem Start 2006 hat AWS seine Preise nach eigenen Angaben 41 Mal reduziert.

Schon vor anderthalb Jahren hatte Google seine Cloud-Hosting-Preise gesenkt und den Dienst aufgewertet. Im vergangenen Jahr hatte Amazons Web Services mit Störungen und Ausfällen in seinen Rechenzentren zu kämpfen gehabt. (ph/iw)



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