Finanzaufsicht greift durch 30.01.2018, 09:07 Uhr

Japan tadelt Krypto-Börse nach Hacker-Angriff

Der millionenschwere Hackerangriff auf Digitalgeld in Japan hat Folgen für die betroffene Handelsplattform. Die Finanzaufsicht fordert Gegenmassnahmen. Die Diebstahlopfer sollen entschädigt werden.
(Quelle: Travis Wolfe / Shutterstock.com)
Koichiro Wada (l), Präsident der Krypto-Börse Coincheck, und Finanzvorstand Yusuke Otsuka verbeugen während einer Pressekonferenz in Tokio. Ihre Handelsplattformen hat Digitalgeld in dreistelliger Millionenhöhe verloren.
Quelle: Kyodo
Nach dem Millionen-Diebstahl von Digitalgeld durch Hacker hat die japanische Finanzaufsicht die Handelsplattform Coincheck in die Pflicht genommen.

Wie japanische Medien berichteten, rügte die Financial Services Agency (FSA) Coincheck, eine der grössten Handelsplattformen für Kryptowährungen in Japan, über keine ausreichenden Massnahmen zur Abwehr solcher Hackerangriffe zu verfügen. Die Plattform wurde angewiesen, entsprechende Verbesserungen vorzunehmen. Auch die Polizei plane Ermittlungen zu dem Vorfall, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

NEM im Wert von über 400 Millionen US-Dollar erbeutet

Am Freitag hatte Coincheck den Verlust des Digitalgeldes im Wert von gut 400 Millionen US-Dollar (320 Mio Euro) verkündet. Die Plattform will die betroffenen 260.000 Nutzer des Digitalgelds nun entschädigen. Sie sollen 88,549 japanische Yen (82 US-Cent) für jede Einheit der gestohlenen Digitaldevise NEM erhalten, wie die Plattform mitteilte. Insgesamt 523 Millionen Einheiten seien gestohlen worden. Bestreiten will Coincheck die Rückzahlung aus eigenen Mitteln.

Nach Bekanntgabe der Entschädigung zog der NEM-Preis an, auch andere Digitalwährungen legten zu. Die Probleme bei Coincheck lassen Erinnerungen wach werden an die ehemalige Bitcoin-Börse Mt.Gox, die 2014 nach spektakulärem Verschwinden einer hohen Anzahl von Bitcoins letztlich unterging. Auch dürften Vorfälle wie der bei Coincheck Stimmen lauter werden lassen, die eine staatliche Kontrolle des bisher weitgehend unregulierten Handels mit Kryptowährungen fordern.




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