Nach Targeting-Skandal 21.09.2017, 14:01 Uhr

Facebook lässt wieder gezielte Anzeigen für Berufsgruppen zu

Vor einer Woche wurde bekannt, dass es bei Facebook Targeting-Optionen für die Vermarktung von Nazi-Andenken gegeben hat. Nun schaltet die Plattform wieder gezielte Werbung für einzelne Berufsgruppen frei. Die Funktion war vergangene Woche abgestellt worden.
(Quelle: shutterstock.com/JuliusKielaitis)
Rund eine Woche nach dem Eklat um die Möglichkeit, bei Facebook Anzeigen gezielt an Antisemiten zu richten, schaltet das weltgrösste Online-Netzwerk wieder vorsichtig gezielte Werbung für einzelne Berufsgruppen frei. Die Funktion war vergangene Woche abgestellt worden, nachdem herauskam, dass einige Nutzer dort Begriffe wie "Judenhasser" eingetragen hatten. Werbekunden wurden diese Kategorien dann als Zielgruppen für Anzeigen vorgeschlagen.
Nun wurden zunächst rund 5.000 häufige Berufsbezeichnungen - etwa Krankenschwester oder Lehrer - wieder für gezielte Werbung freigegeben, wie Facebook-Managerin Sheryl Sandberg am späten Mittwoch mitteilte.

Angewidert und enttäuscht

Sie sei angewidert und enttäuscht angesichts der Situation: "Angewidert von diesen Ansichten und enttäuscht darüber, dass unsere Systeme das zugelassen haben". Facebook habe nicht vorhergesehen, dass die Funktion auf diese Weise ausgenutzt werden könne - und den Missbrauch auch nicht bemerkt.
Facebook war von der Website "ProPublica" darauf aufmerksam gemacht worden. Das Online-Netzwerk werde verstärkt Menschen zusätzlich zu automatisierten Systemen einsetzen, um einen Missbrauch der Werbeplattform zu verhindern, schrieb Sandberg.




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