Kassenloses Bezahlen 17.05.2018, 14:13 Uhr

Walmart stellt "Scan and Go"-Projekt ein

Walmart beendet den kassenlosen Bezahlservice "Scan and Go". Die Kunden hätten den Dienst zu wenig in Anspruch genommen, da das Prozedere zu umständlich gewesen sei. Mitbewerber Amazon weitet indes sein Konzept des kassenlosen Bezahlens mit Amazon Go weiter aus.
(Quelle: Walmart)
Der Einzelhandelsriese Walmart hatte seit einiger Zeit einen Service zum kassenlosen Bezahlen namens "Scan and Go" in einigen Läden den USA getestet. Ursprünglich sollte der Dienst nach der Testphase auf mehr als 100 Stores ausgeweitet werden. Doch nun berichtet Business Insider, dass Walmart "Scan and Go" einstellen wird.
Bei "Scan and Go" können die Kunden im Store mit Hilfe der Walmart App die gewünschten Waren aus dem Regal nehmen und einscannen. Zum Bezahlen der Waren müssen sich die Shopper nicht an die Kasse stellen und gegebenenfalls lange Wartezeiten in Kauf nehmen, sondern sie können den Bezahlvorgang auch mit ihrem Smartphone durchführen.

"Scan and Go" ist zu umständlich

Der Grund für die Einstellung ist, dass zu wenig Kunden "Scan and Go" genutzt haben. "Es gab eine zu geringe Beteiligung", teilte der Walmart-Sprecher Ragan Dickens gegenüber Business Insider mit. Zudem soll der Dienst für die Kunden durch das Einscannen jedes einzelnen Produktes zu umständlich gewesen sein und somit für sie zu keiner Zeitersparnis beim Einkaufen geführt haben. Für Walmart ist es nicht ungewöhnlich Services zu testen und - wenn diese von den Kunden nicht gut angenommen werden - wieder einzustellen.
Das gilt auch für Amazon. Der Marktplatz-Betreiber verfolgt mit seinem Amazon Go Läden ein ganz ähnliches Konzept. Der Konzern hat hingegen mit seinem Amazon Go Store die Testphase im Januar verlassen. Der Laden in Seattle ist nun für jeden zugänglich. In der Testphase konnten nur Amazon-Mitarbeiter dort einkaufen. Zudem plant der E-Commerce-Riese weitere Amazon Go-Geschäfte in den USA zu eröffnen.

Das Konzept von Amazon Go

Amazon Go funktioniert - ebenso wie Walmarts "Scan and Go" - mit Hilfe einer App, mit der sich der Kunde beim Betreten des Ladens eincheckt. Nimmt er im Laden ein Produkt aus dem Regal, registrieren Sensoren, welche Artikel und wie viele der Shopper genommen hat.
Ändert der Kunde seine Meinung und legt das Produkt zurück, wird der Artikel automatisch wieder von der Einkaufsliste entfernt. Beim Verlassen des Stores checkt sich der Kunde wieder aus und die Kosten für den Einkauf werden ihm automatisch von seinem Amazon-Konto abgebucht.
Der Service von Amazon Go wirkt im Ganzen etwas smarter und erfordert von den Kunden weniger Schritte. Bei Walmart mussten die Nutzer selbst die Waren einscannen und auch zum Bezahlen erneut ihr Smartphone zücken. All diese Schritte erfolgen bei Amazon Go automatisch und sind daher wesentlich Usability-freundlicher. Genau das hat dem Service von Walmart offensichtlich das Genick gebrochen.
In Europa indes, im österreichischen Innsbruck, testete Saturn seine erste kassenlose Filiale. Das Unternehmen will mit dem Pilotprojekt den stationären Handel besser mit dem Geschäft im Netz verbinden.



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