Schwere Vorwürfe 03.12.2020, 18:43 Uhr

Verheimlicht Amazon Corona-Ausbruch im Logistikzentrum Graben?

Der Gewerkschaft Verdi zufolge sollen im Amazon-Logistikzentrum Graben rund 300 Mitarbeiter mit Corona infiziert sein. Amazon bestreitet die Vorwürfe und spricht nur von 30 Infizierten. Laut Verdi falle ein solcher Hotspot den Gesundheitsämtern nicht sofort auf.
(Quelle: Amazon)
Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) heute berichtet, macht die Gewerkschaft Verdi Amazon schwere Vorwürfe: Im Logistik-Zentrum Graben bei Augsburg sollen rund 300 der insgesamt 1.800 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert sein. Fünf Gewerkschaftsmitglieder sollen auf der Intensivstation liegen. Der E-Commerce-Riese soll den Corona-Ausbruch vertuschen, so die Gewerkschaft.

Amazon bestreitet die Vorwürfe

Laut Amazon soll es sich nur um 30 Infizierte handeln; dort spricht man von einer bewussten Täuschung der Öffentlichkeit durch die Gewerkschaft. Das Gesundheitsamt im Landkreis Augsburg widerspricht der Darstellung von Verdi ebenfalls.
Verdi hält gegen: "Den Gesundheitsämtern fällt nicht sofort auf, dass Amazon Hotspot ist", sagte die Gewerkschaftssekretärin Sylwia Lech gegenüber der SZ. Weil die Mitarbeiter in einem grösseren Einzugsgebiet zwischen Kaufbeuren und München wohnten, würden sie von unterschiedlichen Ämtern abgedeckt.
Auch der Amazon-Standort Koblenz könnte Verdi zufolge ein versteckter Hotspot sein. Die SZ zitiert eine Gewerkschaftssekretärin, nach der 63 Mitarbeiter infiziert und 140 in Quarantäne gewesen seien. Erst vor Kurzem fiel in Koblenz eine komplette Nachtschicht wegen Corona aus.



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