Betrugsmaschen im E-Commerce
25.07.2022, 11:12 Uhr

Nichts ist so, wie es scheint

Fast jeder Onlineshop wurde bereits Ziel von Betrügern. Die Schäden erreichen oft sechsstellige Summen.
(Quelle: Shutterstock/Sapann Design)
Glaubt man den Warnungen von Verbraucher­schützern und der Polizei, dann ist das Einkaufen im Internet ­eine höchst unsichere Sache. An ­Ratschlägen, wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher ­davor schützen können, von kriminellen Anbietern im Netz abgezockt zu werden, herrscht kein Mangel. Dabei wird allerdings eines oft übersehen: Auch die Onlinehändler werden Tag für Tag Opfer von Betrügereien. Die Spannbreite reicht dabei von «Scherzbestellungen» bis hin zu professionellen Raubzügen, ausgeführt von straff organisierten kriminellen Banden.
Eine aktuelle Umfrage der Kreditauskunftei CRIF (ehemals CRIF Bürgel) von 2021 unter 100 Händlern aus dem DACH-Raum ergab, dass rund 90 Prozent aller Händler schon Opfer von Betrugsversuchen geworden sind. Und mehr als die Hälfte der Befragten (61 %) gab an, dass im Zuge der Corona-Pandemie die Zahl der Betrugsversuche ­zugenommen habe.

Zahlreiche Onlinehändler betroffen

Der Schaden, den die Betrüger verursachen, ist erheblich: ­Jeder vierte befragte Shop-Betreiber gab an, Verluste ­zwischen 5000 und 10 000 Franken erlitten zu haben, 11 Prozent aller Umfrageteilnehmer hatten einen Schaden von mehr als 100 000 Franken zu beklagen – in einem Jahr. Tendenz steigend.
Eine Analyse der verschiedenen Tatabläufe zeigt, dass sich die meisten Betrugsfälle in nur wenige Kategorien ein­ordnen lassen. Für Onlinehändler bedeutet das, dass sie sich gegen diese speziellen Tatmuster wappnen müssen und damit bereits einen grossen Teil der Gefahr gebannt haben. Dazu kommen allerdings in letzter Zeit vermehrt Delikte, bei denen ein monetärer Schaden gar nicht so einfach zu beziffern ist. Wenn etwa Verbraucher Phishing-E-Mails im Look & Feel eines Unternehmens zugesandt ­bekommen, dann fällt dies auch auf das Unternehmen zurück – und wirkt sich beispielsweise auf die Öffnungsrate von legalen Werbe-E-Mails aus.
Die meisten Betrugsfälle, mit denen Onlinehändler heute konfrontiert sind, haben indes eins gemein: Die ­Betrügerinnen und Betrüger verschleiern gegenüber dem Onlineshop ihre wahre Identität – oder sie lügen bewusst, wenn es um den Erhalt der Ware geht.




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