Rakuten Deutschland schliesst seinen Marktplatz

Schliessung trifft die meisten Händler völlig überraschend

Seine Handelspartner will Rakuten Deutschland bis 15. Oktober weiter bei der Bearbeitung von Bestellungen unterstüzen und den Übergang zum "direkten Händlersupport für Rücksendungen und Kundendienstanfragen" gewährleisten.
Die Schliessung kommt für viele der rund 5.500 aktiven deutschen Händler völlig überraschend. Noch vor kurzem hatte Rakuten Deutschland neue Händler mit einem Einführungsangebot gelockt; in der Multichannel Rockstars-Gruppe berichteten einige Verkäufer, dass sie noch vor wenigen Tagen Einführungsgespräche mit dem Sales Team geführt hätten. Auch auf dem "MultichannelDay 2020" vor wenigen Tagen war Stefan Winter, Director Sales bei Rakuten Deutschland, dabei und warb unter den teilnehmenden Händlern für seinen Marktplatz. Rakuten habe sich in Deutschland etabliert, sagte er in seinem Vortrag, und sprach von 4,5 Millionen aktiven Nutzern.
Einige Händler beklagen die soliden Umsätze, die ihnen Rakuten als zusätzlicher Verkaufskanal bisher beschert hat. "Das wird mir schon weh tun", sagt beispielsweise der Werkzeughändler und Multichannel Rockstars-Gründer Michael Atug. "Zu einzelnen Aktionskampagnen habe ich auf Rakuten teilweise mehr Umsatz gemacht als auf eBay. Und auch zwischen den Aktionen kam über Rakuten immer ein stetiger Strom an Aufträgen rein. Ich bin wirklich geschockt, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte mir einiges erhofft. Rakuten hat viel probiert in den letzten Monaten. Nun fehlt uns allen ein interessanter Kanal. Ich sehe aktuell keinen anderen Marktplatz in Deutschland, der in diese Bresche springen könnte."
Im Zuge der Marktplatz-Schliessung werden auch Kündigungen ausgesprochen werden. Wie viele Mitarbeiter gehen müssen, hat Rakuten aber noch nicht bekannt gegeben.



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