Hosting 29.11.2016, 09:33 Uhr

Online-Shops in der Cloud

Mehr und mehr Unternehmen verlagern ihr E-Commerce-Backend in die Cloud. Wir zeigen, welche Vorteile die Auslagerung mit sich bringt und worauf es dabei zu achten gilt.
(Quelle: Plusserver)
Cloud-Computing wird in deutschen Unternehmen zunehmend populär. Das macht sich auch in den E-Commerce-Backends bemerkbar. Beispiele für einen verstärkten Einsatz der Public-Cloud-Infrastruktur im Online-Handel gibt es einige: So hat der Shop-Software-Anbieter Prestashop gerade angekündigt, dass seine E-Commerce-Lösung nun auch in der Microsoft-Cloud Azure verfügbar ist. Die vorkonfigurierte Infrastruktur, erhältlich über den Microsoft Azure Marketplace, installiert sich automatisch und ist sofort einsatzbereit. Das Angebot wendet sich an Unternehmen, die zu bestimmten Zeiten besonders viele Besucher im Shop haben und flexibel darauf reagieren möchten. „Eine der Hauptsorgen von Händlern, die ihr Online-Geschäft erweitern, ist die Performance ihres Shops“, erklärt Corinne Lejbowicz, CEO von Prestashop.
Quelle: Bitkom Research, KPMG, „Cloud-Monitor 2016“
Hagen Meischner, Country Manager Deutschland bei Prestashop, ergänzt, dass Kunden zum einen von der Flexibilität und der Verfügbarkeit der grossen Cloud-Dienstleister wie Microsoft Azure profitieren wollen. Zum anderen können internationale Shops ihre Ladezeit verbessern, weil die IT-Infrastruktur, auf der der Shop läuft, näher bei den Verbrauchern in den jeweiligen Märkten ist. Meischner ist überzeugt, dass gerade im internationalen E-Commerce-Umfeld der Trend hin zur Cloud-Nutzung geht. Einer der ersten Kunden ist der französische Fussballverein Olympique Lyon, der seinen Online-Shop für Tickets und Merchandising mit Prestashop auf Microsoft Azure betreibt.
Ein weiteres Beispiel ist Magento. Das Unternehmen hat im April dieses Jahres die Magento Enterprise Cloud Edition gestartet. Sie läuft auf Amazon Web Services (AWS). Die Cloud-Infrastruktur von Amazon nutzt seit 2015 auch der Shop-Software-Anbieter Plentymarkets. Die Nachfrage kam von Kundenseite, berichtet Plentymarkets-Geschäftsführer Jan Griesel. Shops können mit Amazon Web Services flexi­bler auf Wachstum reagieren, argumentiert er. Plentymarkets-Kunden wählen, ob sie einen „klassischen“ Hosting-Provider oder Amazon Web Services nutzen wollen. Beim Wechsel auf AWS unterstützt sie Plentymarkets mit einem automatisierten „Umzugsservice“.

Die Cloud bietet viele Vorzüge

Warum das E-Commerce-Backend künftig stärker in die Cloud wandert, erklärt die Studie „E-Commerce-Hosting im Cloud-Zeitalter“, die das Beratungsunternehmen Crisp Research im Auftrag der Plusserver GmbH durchgeführt hat. Kundenanforderungen und neue Technologietrends erfordern von Online-Händlern eine hohe Innovationsfrequenz. Die IT-Infrastruktur ist ein Grundbaustein für ein wachsendes Online-Geschäft. Für den Betrieb des Shops in der Cloud spricht, dass bei Lastspitzen neue Instanzen (Rechenleistung) hinzugeschaltet werden können. Die Ausfallsicherheit ist sehr hoch, Release-Zyklen sind kurz und die Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig. Die Berater von Crisp Research sind der Ansicht, dass die heutige Reife der Cloud-Modelle als gute Grundlage für leistungsfähige E-Commerce-Szenarien angesehen werden könne. „Die E-Commerce-Unternehmen werden zunehmend auf Cloud-Computing und Managed Services setzen, um hinsichtlich Infrastruktur, Sicherheit und Applikationen wettbewerbsfähig zu bleiben“, so die Studie.
Einer der Hauptgründe, warum Unternehmen bislang zögerten, Daten und Dienste auszulagern, waren Sicherheitsbedenken. Umfragen zeigen immer wieder, dass Unternehmen befürchten, keine Kontrolle darüber zu haben, wo ihre sensiblen Daten liegen und wer auf sie Zugriff hat. Diese Bedenken wurden mit dem Aufdecken des NSA-Skandals sicherlich weiter angefacht. Deutsche Rechenzentren betonten und betonen immer wieder ihren Standortvorteil gegenüber den grossen US-amerikanischen Cloud-Anbietern: Als deutsche Unternehmen unterliegen sie den deutschen beziehungsweise europäischen Datenschutzgesetzen. Doch in den vergangenen Jahren haben auch die US-Anbieter reagiert.




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