Digitalisierung verschlafen? 16.02.2018, 15:01 Uhr

Hennes & Mauritz plant Online-Offensive

Hat H&M die Digitalisierung verschlafen? In jedem Fall will der Textilhändler mit einer Aufholjagd im Internet die Wende schaffen. Das ist auch dringend nötig. Das Unternehmen spürt den Druck von allen Seiten.
Der H&M-Konzern will online aufrüsten.
(Quelle: shutterstock.com/Radu Bercan)
Der unter Druck geratene Textilhändler Hennes & Mauritz (H&M) will mit einer Aufholjagd im Internet die Wende schaffen. Gelingen wird dies nach Ansicht des Unternehmens aber frühestens 2019. Im laufenden Jahr würden die Umsätze in den weltweit gut 4.700 Läden nochmals rückläufig sein, teilte der Konzern während eines Kapitalmarkttages mit. Mau sieht es auch für den Gewinn aus. Die hohen Lagerbestände aus dem vierten Quartal dürften zumindest zu Jahresbeginn noch das Ergebnis belasten.
 
H&M muss Vertrauen zurückgewinnen, nachdem spätestens mit Vorlage der Jahresbilanz Ende Januar offen zu Tage trat, wie prekär die Lage des Konzerns inzwischen ist. Im vierten Quartal (Ende November) knickte der Gewinn nach Steuern von knapp sechs Milliarden schwedischen Kronen im Vorjahr auf 4 Milliarden Kronen (402 Millionen Euro) ein, nachdem H&M seine Ware nur mit kräftigem Rabatt loswerden konnte.

Druck von allen Seiten

Der Textilhändler spürt den Druck von allen Seiten: Online-Händler wie Zalando oder Asos ziehen Kundenschaft ab. Auch beim Preis ist H&M nicht mehr das Mass aller Dinge, Ketten wie Primark sind noch günstiger. Und auch gegen den grossen Rivalen aus Spanien, Inditex, hat H&M das Nachsehen. Die Zara-Mutter ist wesentlich schneller, wenn es darum geht, die neuesten Trends in die Läden zu kriegen.
 
Der H&M-Konzern, zu dem auch Marken wie Cos, Weekday oder Cheap Monday gehören, will daher online aufrüsten. Mehr als die Hälfte des Investitionsbudgets soll allein in diesem Jahr in den Ausbau des Online-Handels fliessen.



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