Nach Druck von Aufsichtsbehörde 10.01.2020, 08:01 Uhr

Facebook und eBay gehen gegen betrügerische Bewertungen vor

Facebook und eBay reagieren auf den Druck der britischen Aufsichtsbehörde CMA und verpflichten sich, stärker gegen den Handel mit gefälschten Bewertungen vorzugehen.
(Quelle: shutterstock.com/Bacho)
Der Handel mit gefälschten Bewertungen hat in Grossbritannien die Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Marktaufsichtsinstanz CMA die Player Facebook und eBay angemahnt, mehr gegen den Verkauf gefälschter Bewertungen auf ihren Plattformen zu unternehmen. Laut der Aufsichtsbehörde werden mehr als drei Viertel der britischen Käufer beim Online-Einkauf von Bewertungen beeinflusst - Grund für den florierenden, illegalen Handel mit gefälschten und irreführenden Bewertungen.
Nun gibt es die ersten Massnahmen von Facebook und eBay im Kampf gegen betrügerische Bewertungen. So sollen bei Facebook "robustere Systeme" eingeführt werden, um betrügerische Inhalte zu erkennen und zu entfernen. eBay indes will die bestehenden Filter verbessern, um Listings für den Verkauf oder den Handel von Online-Bewertungen besser zu identifizieren und zu blockieren.
Laut CMA seien die Massnahmen bereits umgesetzt worden: Facebook habe bisher insgesamt 188 Gruppen entfernt und 24 Benutzerkonten nach interner Untersuchung deaktiviert. Bei eBay sollen 140 Nutzer dauerhaft gesperrt worden sein.

"Für Käufer und Unternehmen schädlich"

Andrea Coscelli, CEO von CMA, erklärte: "Wir freuen uns, dass Facebook und eBay das Richtige tun, indem sie sich dazu verpflichten, dieses Problem anzugehen und dazu beitragen, dass ihre Websites frei von Beiträgen sind, in denen gefälschte Bewertungen veröffentlicht werden. Gefälschte Bewertungen sind für Käufer und Unternehmen gleichermassen schädlich. Millionen von Menschen stützen sich bei ihren Einkaufsentscheidungen auf Bewertungen. Wenn diese irreführend oder falsch sind, werden die Käufer möglicherweise dazu verleitet, etwas zu kaufen, das für sie nicht geeignet ist.
Detaillierten Angaben zu den Verbesserungen, denen sich die Unternehmen verpflichtet haben, liegen noch nicht vor.
Auch in Deutschland haben Verbraucherschützer die Falschbewertungen im Visier. Bereits im Frühjahr 2019 hatte das Bundeskartellamt angekündigt, Bewertungsportale und -systeme genauer untersuchen zu wollen.



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