E-Commerce in der Schweiz: Gute Aussichten für deutsche Händler

Warum Amazon sich in der Schweiz so schwer tut

Wer keinen eigenen Online Shop besitzt, kann auch versuchen, seine Waren über Marktplätze zu verkaufen. Beliebt sind vor allem die einheimischen Marktplätze. Laut einer Studie der Schweizer Post ­nutzen 84 Prozent Ricardo.ch. Auch ­Galaxus.ch ist eine gute Adresse für den Marktplatzeinstieg. Bei den ausländischen ­Anbietern überzeugen eBay und Zalando. Dagegen kann Amazon bei den Eidgenossen nur wenig punkten.
Die Gründe dafür sind vielschichtig, wie Alexandra Scherrer von Carpathia weiss: "Zum einen ist die Schweiz ein verhältnismässig kleiner Markt, dafür aber relativ kompliziert mit seiner Mehrsprachigkeit, der eigenen Währung und dem Gewichtszoll aufgrund des Nicht-EU-Status. Zum anderen sah sich Amazon beim Markteintritt dominanten Playern gegenüber."
Auch die Neuregelung des Mehrwertsteuersystems, nach der ausländische Händler seit Anfang 2019 für Schweizer Umsätze Mehrwertsteuer in der Schweiz abführen müssen, stiess dem Online-Marktplatz sauer auf. Amazon.com wollte die Neuregelung nicht mitgehen und versendet seither nicht mehr in die Schweiz; Kunden wurden auf den französischen und deutschen Marktplatz verwiesen. Die dadurch entstandene Einschränkung beim Sortiment nehmen die anspruchsvollen Schweizer Konsumenten dem ­E-Commerce-Riesen allerdings übel.
Dabei ist gerade die Kundenzufriedenheit auch in der Schweiz oberstes Gebot; guter Service und schnelle Lieferungen werden von den Eidgenossen besonders geschätzt. Irene Castellón, International Business Development Managerin beim Händlerbund, fasst zusammen: "Mit guter Vorbereitung und in kleinen Schritten ist der Schweizer Online-Markt sicher für viele deutsche Händler interessant und bietet zusätzliches Verkaufspotenzial."




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