Docdata soll an Ingram Micro verkauft werden

Interview mit Michiel Alting von Geusau

Ken Beyer, Executive Vice President Commerce & Fulfillment Solutions bei Ingram Micro Inc. (links) und Michiel Alting von Geusau, CEO Docdata N.V.
Warum verkaufen Sie Docdata an Ingram Micro?

Michiel Alting von Geusau:
E-Commerce ist inzwischen ein reifer und grosser Markt. Wir nehmen wahr, dass zum einen die Konkurrenz durch Logistiker gestiegen ist, die sich ein Stück des grossen Marktes sichern wollen. Zum anderen beherrschen die Top-100-Online-Shops den Markt. Das macht es für Start-ups schwierig, in den E-Commerce-Markt einzutreten. Die Top-Player stellen jedoch hohe Anforderungen. Es ist deshalb gut für Docdata, mit einem grossen Unternehmen zusammenzugehen, um auch künftig erfolgreich zu sein. Denn wenn man jetzt eine Ausschreibung verliert, kommt die nächste Gelegenheit, das Unternehmen als Kunden zu gewinnen, vielleicht erst wieder in zehn Jahren.
 
Bleibt der Name Docdata erhalten?
Alting von Geusau
: Das steht noch nicht fest. Klar ist, dass keine Mitarbeiter gehen müssen und dass es wenig Überlappung zwischen den Services von Ingram Micro und von Docdata gibt. Die bestehenden E-Commerce-Dienstleistungen von Ingram Micro übernimmt künftig Docdata.
 
Haben Sie ausser mit Ingram Micro auch mit anderen potenziellen Käufern gesprochen?
Alting von Geusau: Ja, wir haben während der letzten beiden Jahre mit vielen Unternehmen gesprochen. Ingram Micro und Docdata passen gut zusammen und Ingram Micro hat einen guten Preis geboten.
 
Wie geht es jetzt mit dem Verkauf weiter?
Alting von Geusau: Wir werden eine Aktionärsversammlung einberufen. Eine Mehrheit der Anteilseigner unterstützt den Verkauf. Er soll dann im Dezember finalisiert werden.



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