Studie 12.08.2020, 09:40 Uhr

Schleppende Digitalisierung bei Schweizer Behörden

Punkto Digitalisierung haben Schweizer Behörden anscheinend noch einiges nachzuholen. Einer Umfrage zufolge konnte nur ein Viertel der Verwaltungsangestellten während des Lockdowns komplett von Zuhause aus arbeiten.
Gemäss einer Studie stehen der Digitalisierung im Behördenumfeld vor allem rechtliche Rahmenbedingungen sowie auch eine ungenügende technische Infrastruktur im Weg
(Quelle: Claudio Schwarz/Unsplash)
Schweizer Behörden haben bei der Digitalisierung offenbar noch grossen Nachholbedarf. Denn aus einer repräsentativen Umfrage geht hervor, dass drei Viertel der Verwaltungsangestellten während des Lockdowns entweder gar nicht oder nur teilweise von Zuhause aus arbeiten konnten. Das Beratungshaus Deloitte befragte hierzu in der zweiten Maihälfte 2020 insgesamt 1500 Beschäftigte zu den Themen Digitalisierung und E-Government.
Mit durchschnittlich 25 Prozent liegt der Anteil jener Angestellten, die während der Corona-Krise vollständig im Home Office arbeiten konnten, laut Deloitte unter dem Gesamtdurchschnitt aller Schweizer Beschäftigten (30 %). Deutlich grösser wird der Unterschied hingegen, wenn man die Behörden mit Industrien wie der ICT (65 %) oder dem Finanz- und Versicherungswesen (50 %) vergleicht. Den Ergebnissen zufolge konnte bei der Bundesverwaltung gut ein Drittel der Angestellten problemlos ins Home Office wechseln. Bei Kantonen (27 %) und Gemeinden (15 %) waren es hingegen weitaus weniger. 
«Der allgemeine Trend zu mehr Home Office hat sich in der Privatwirtschaft mit der Einführung von flexiblen Arbeitsplatzmodellen schon über die letzten Jahre hinweg verstärkt», wird Philipp Roth, Leiter Öffentlicher Sektor bei Deloitte Schweiz, in einem Communiqué zitiert. «Bei den Behörden und der öffentlichen Verwaltung scheint dieser Trend jedoch noch nicht richtig angekommen zu sein», kommentiert er die Resultate der Umfrage.



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