Je digitaler die Arbeit, desto unzufriedener die Beschäftigten

Abgrenzung zwischen Privat-​ und Berufsleben

Die dank der Digitalisierung ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass Arbeits- und Berufsleben sich zu vermischen drohen. Dabei zeigt sich ganz klar: Rund 75 Prozent der Befragten bevorzugen eine klare Trennung zwischen den beiden Lebensbereichen. Insbesondere in der aktuellen Situation, in der weiterhin viele Personen nur beschränkten Zugang zu ihren Arbeitsorten haben und entsprechend viel zu Hause arbeiten, ist dieser Befund wichtig. Bei älteren Beschäftigten ist der Wunsch nach Abgrenzung noch ausgeprägter. Gleichzeitig geben aber rund 60 Prozent an, dass sich in der Praxis Arbeit und Privates vermischen. «Es ist wichtig, dass sowohl die Beschäftigten als auch Vorgesetzte und HR-​Verantwortliche darauf achten, dass es klare Regeln zum Beispiel zur geforderten Erreichbarkeit gibt, die es ermöglichen, Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen», so Bruno Staffelbach, Leiter des Center für Human Resource Management an der Universität Luzern und Mitautor der Studie.
Zur Studie
Schweizer HR-​Barometer
Das Schweizer HR-​Barometer erfasst, wie Angestellte in der Schweiz ihre Arbeitssituation erleben. Erhoben werden zum Beispiel die folgenden Themen: gegenseitige Erwartungen und Angebote von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden als Bestandteil der Arbeitsbeziehung (psychologischer Vertrag), Praktiken des Human Resource Management wie Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung, Führung, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsmarktfähigkeit und Karriereorientierung.
Die Studie wird von Gudela Grote, Professorin für Arbeits-​ und Organisationspsychologie der ETH Zürich, und von Bruno Staffelbach, Leiter des Center für Human Resource Management an der Universität Luzern, in Kooperation mit der Universität Zürich regelmässig herausgegeben.
Die Grundlage des HR-​Barometers 2020 bildet eine Befragung von 1995 Angestellten, basierend auf dem Stichprobenregister des Bundesamtes für Statistik. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Schwerpunktthema «Digitalisierung und Generationen». Die Befragung fand zwischen März und Mai 2020 in der deutsch-​, französisch-​ und italienischsprachigen Schweiz statt.
Das HR-​Barometer 2020 entstand mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds.




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