«Für die IT ist BIM lediglich eine Evolution»

HRS und die Digitalisierung

CW: Was bedeutet für Sie und HRS die digitale Transformation? Bitte definieren Sie.
Hartmann: Für mich bedeutet Digitalisierung, dass die Arbeitsprozesse in einem Unternehmen automatisiert, optimiert und kosteneffizienter gestaltet werden können. Allerdings nur dort, wo es auch sinnvoll ist. Ähnliches gilt für die HRS: Kein Unternehmen lässt sich vollständig digitalisieren. Es wird immer auch Prozesse geben, die entweder manuelle Tätigkeiten oder menschliche Entscheidungen erfordern. Es gilt allerdings immer, ein besonderes Augenmerk auf die Wertschöpfungs­prozesse zu legen. Hier lässt sich durch die Digitalisierung durchaus ein Mehrwert erzielen.
“Kein Unternehmen lässt sich vollständig digitalisieren – auch HRS nicht„
Thomas Hartmann
CW: Sind Sie bei diesen Vorhaben in der Verantwortung?
Hartmann: Teilweise. Mit den drei skizzierten Projekten schaffen wir von der IT die Basisinfrastruktur für die weitere Digitalisierung des Geschäfts.
CW: Erwarten Sie Widerstand in der Belegschaft gegen die Digitalisierung?
Hartmann: Es könnte schon zu Widerstand kommen. Manche Mitarbeiter werden ihre individuellen Abläufe umstellen müssen, wenn das papierlose Büro zur Realität werden soll. Hier ist es sicherlich wichtig, diesen Change-Prozess proaktiv kommunikativ zu begleiten. An anderen Orten, etwa auf der Baustelle, wird ein Bauleiter allenfalls sogar dankbar sein, wenn er nicht mehr mit riesigen Papierplänen hantieren muss.
CW: Welchen Stellenwert hat die IT innerhalb der HRS? Oder: Wie viel Geschäft funktioniert, wenn der Server down ist oder das Netzwerk getrennt?
Hartmann: Kommunikation, Kollaboration und Koordination haben in der HRS eine grosse Bedeutung im Arbeitsalltag. Die wichtigsten Kommunikationsformen sind aktuell die E-Mail, das Telefon und die Projektplattformen. Mit dem digitalen Bauen und den digitalen Modellen – Stichwort BIM – bewegen wir uns in Zukunft in Richtung Hochverfügbarkeit – sowohl von den Rechnern als auch beim Netzwerk. Eine moderne und zuverlässige Infrastruktur ist dann eine gute Grundlage.
CW: Sie sprechen das «Building Information Modeling» an. Durch die komplett digitale Technologie dürfte sich für ein Unternehmen wie HRS in Zukunft viel ändern. Sehen Sie in BIM eher eine Evolution oder sogar eine Revolution des Geschäfts?
Hartmann: Eine gute Frage [schmunzelt]. Aus meiner IT-Perspektive ist BIM eher eine Evolution, denn es werden in einem bestehenden Arbeitsumfeld lediglich Prozesse auto­matisiert und digitalisiert.
CW: Wie weit ist HRS bei der BIM-Umsetzung? Laufen bei Ihnen bereits Projekte?
Hartmann: Ja, es laufen einige Projekte. Wir haben unsere Teams, die Rekrutierung respektive Qualifikation ist in diesem Bereich aber eine grosse Herausforderung. Denn es sind Kompetenzen gefragt, die in der Berufs- und Hochschulausbildung noch nicht in der notwendigen Breite und Tiefe vermittelt werden.




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