Studie 22.02.2023, 08:48 Uhr

Im Digitalbereich droht ein wachsender Fachkräftemangel

Digitalexperten könnten in den kommenden Jahren in Deutschland noch knapper werden, heisst es in einer neuen Studie. Das dürfte Folgen für die Wirtschaft insgesamt haben.
Im Jahr 2021 arbeiteten insgesamt rund 2,64 Millionen Beschäftigte in einem Digitalisierungsberuf.
(Quelle: Christoph Soeder/dpa)
Ein wachsender Fachkräftemangel im Digitalbereich droht einer Studie zufolge in den nächsten Jahren zum Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft zu werden. "Der Fachkräftemangel bremst den Beschäftigungsaufbau", warnte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Untersuchung.
Laut IW könnten bis zum Jahr 2026 in der Bundesrepublik knapp 106.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Digitalisierungsberufen fehlen. Damit würde der bisherige Höchststand von fast 100.000 fehlenden Digitalexperten im Jahr 2018 noch einmal deutlich übertroffen und drei von fünf offenen Stellen könnten rechnerisch nicht mehr besetzt werden, hiess es. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
"Digitalisierungsberufe sind für den Erfolg der digitalen Transformation und die digitale Souveränität Deutschlands essenziell", heisst es in der Studie. Hier gehe es um Kompetenzen, die benötigt würden, um neue digitale Schlüsseltechnologien zu entwickeln und herzustellen oder deren Nutzung zu ermöglichen. Das IW forderte deshalb rasche Massnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Im Rahmen der Berufsorientierung müssten mehr junge Menschen für digitale Elektroberufe begeistert werden. Ausserdem könnten die Zuwanderungsregeln für Elektro-Fachkräfte vereinfacht werden.

2,64 Millionen Beschäftigte im Jahr 2021

Insgesamt arbeiteten 2021 laut IW rund 2,64 Millionen Beschäftigte von der Bauelektrik-Fachkraft bis zum Software-Entwickler in einem Digitalisierungsberuf. Wenn sich die bisherigen Trends fortsetzen, könne die Zahl bis 2026 um weitere 11,2 Prozent auf fast 3 Millionen steigen, prognostizierten die Experten.
Das Wachstum werde getrieben von der Nachfrage nach IT-Fachkräften, die für grob ein Drittel der Beschäftigten in Digitalisierungsberufen stehen. Besonders viele zusätzliche Beschäftigte dürfte es demnach bis 2026 bei hoch qualifizierten Softwareentwicklungsexperten und IT-Consultants sowie Informatik-Fachkräften mit Berufsausbildung geben.
Der grösste Teil der Fachkräftelücke werde aber auf Fachkräfte mit Berufsausbildung entfallen. So dürften laut IW Fachkräfte im Ausbildungsberuf "Elektroniker/in für Betriebstechnik" und ähnlichen Berufsfeldern 2026 händeringend gesucht werden.



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