Umfrage 11.10.2021, 09:43 Uhr

Das sind die Ansprüche der Behörden und Wirtschaft an die E-ID

Die SIK hat Behörden und Unternehmen nach ihren Ansprüchen an die neue E-ID gefragt. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass für sie insbesondere ein breites Anwendungsfeld, ein einfacher Zugang und der Datenschutz im Fokus stehen.
(Quelle: Pixabay)
Die Schweizerische Informatikkonferenz (SIK) hat in Kooperation mit dem Verein Schweizerische Städte- und Gemeinde-Informatik (SSGI) eine Umfrage zur Anwendung der E-ID bei Behörden und in der Wirtschaft gemacht. Dabei sollte auf die wirkungsvollsten und breit akzeptierten Anwendungsfelder sowie die Koordination zwischen den Behörden aller Staatsebenen fokussiert werden, wie es in einem Communiqué heisst. Den Angaben zufolge beteiligten sich an der Befragung «weit über hundert» Teilnehmende.
Unbestritten sei bei diesen der Wunsch nach einer einheitlichen E-ID von einem zentralen staatlichen Identitätsprovider, schreiben die SIK und der SSGI. Herauskristallisiert hätten sich ausserdem folgende Erfolgsfaktoren:
  • breites Anwendungsfeld
  • Vertrauenswürdigkeit
  • einfacher und kostengünstiger bis kostenloser Zugang
  • Interoperabilität
  • internationale Kompatibilität
  • Datensicherheit und Datenschutz ohne das Speichern und Auswerten einer «Datenspur»
Über die technische Umsetzung dieser Anforderungen seien sich die Umfrageteilnehmenden allerdings noch uneinig, heisst es weiter. Über die Hälfte von ihnen habe sich für einen zentralen E-ID-Dienst ausgesprochen, ein Drittel für eine dezentrale Lösung, wie sie von der EU mit der selbstbestimmten Identität (SSI: Self Sovereign Identity) angestrebt wird.

Vielfältiger Einsatz der E-ID

Laut der Mitteilung wünschen sich die Behörden und die Wirtschaft den Einsatz der E-ID in verschiedenen Anwendungsfeldern. Für die öffentliche Verwaltung beispielsweise steht angeblich der rechtsverbindliche elektronische Verkehr mit der Bevölkerung und der Wirtschaft im Zentrum. Dieser reicht gemäss der SIK und dem SSGI von der digitalen Signatur von Dokumenten über die elektronische Geschäftsabwicklung in Portalen und elektronischen Behördendiensten bis hin zur Vereinfachung der Ausübung der Bürgerrechte über eCollecting und eVoting.
Die gleiche E-ID solle auch im Alltag für die sichere Kommunikation von Unternehmen mit ihren Kundinnen und Kunden, für die rasche und sichere Abwicklung von elektronischen Miet- und Kaufverträgen oder für den Altersnachweis beim Kauf von Alkohol ohne Bekanntgabe des Namens eingesetzt werden können, heisst es weiter. Die Datensparsamkeit wird den Ausführungen zufolge insgesamt ein Schlüsselelement für die Akzeptanz der E-ID sein. So soll jeder Dienst, der die E-ID nutzt, nur gerade die Eigenschaften einer Person erhalten, welche für den Dienst unbedingt erforderlich sind.
Wie es abschliessend heisst, werden die Resultate der Umfrage nun in die Beratungen der E-ID-Arbeitsgruppe des Bundes einfliessen, die am 14. Oktober 2021 eine öffentliche Konferenz zum «Zielbild E-ID» abhält. Bei der SIK ist die Arbeitsgruppe «Identitätsmanagement und E-ID» für die Thematik zuständig. Dort würden Fachleute von Bund, Kantonen und Gemeinden Konzepte und Pilotanwendungen erarbeiten, damit das Zusammenspiel im «E-ID-Ökosystem» bereits mit den bestehenden Lösungen und zukünftig mit der einheitlichen staatlichen E-ID optimal funktioniere. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Titus Fleck, dem früheren Projektleiter beim Aufbau der E-ID im Kanton Schaffhausen und jetzigen Geschäftsleitungsmitglied der Firma AR Informatik.




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