Datenschutz 23.09.2022, 14:00 Uhr

ÖsterreicherInnen haben nur wenig Vertrauen in internationale Tech-Unternehmen

Laut aktueller PwC-Studie sind 59 Prozent der ÖsterreicherInnen im Hinblick auf den Umgang mit ihren persönlichen Daten besorgt. Und: Junge, konkret 14 bis 29-Jährige, haben tendenziell mehr Vertrauen in „Big Tech“ als ältere Generationen.
Andreas Hladky - Partner und Digital Consulting Leader bei PwC Österreich
(Quelle: PwC Österreich)
Grosse Tech-Konzerne wie Facebook, Google oder Netflix sind zwar mittlerweile als wichtiger Bestandteil unseres Alltags nicht wegzudenken, geniessen aber nicht immer das höchste Konsumentenvertrauen in Sachen Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit. 59 Prozent der ÖsterreicherInnen zeigen sich in Hinblick auf dem Umgang mit ihren Daten von nationalen und internationalen Konzernen besorgt. Vor allem globalen Tech-Konzernen stehen die ÖsterreicherInnen tendenziell kritischer gegenüber. So geben beispielsweise nur 12 Prozent an, den Metaplattformen Facebook, Instagram und WhatsApp zu vertrauen. Zu dieser Erkenntnis kommt die aktuelle „Trust in Tech Survey“ von PwC Österreich.

Datenschutz: ÖsterreicherInnen vertrauen auf staatliche Institutionen

Fest steht: Die ÖsterreicherInnen vertrauen am ehesten in den Datenschutz des österreichischen Rechtssystems. 59 Prozent der Befragten geben an, dass die österreichische Justiz in Bezug auf Datenschutz bzw. die Sammlung und Verwertung von personenbezogenen Daten vertrauenswürdig bzw. sehr vertrauenswürdig ist; gefolgt vom Gesundheitswesen (57 Prozent) und der öffentlichen Verwaltung (45 Prozent).
Tendenziell weniger vertrauenswürdig schneiden die Telekommunikationsindustrie (23 Prozent), die Medienbranche (12 Prozent) und die Kryptobranche (11 Prozent) ab. Die IT-Branche liegt dabei im Mittelfeld. Doch vor allem die jüngeren Generationen stehen den Tech-Unternehmen optimistischer gegenüber: Während nur 20 Prozent der 60 bis 75-Jährigen Vertrauen in die Branche bei der Sammlung und Verwertung ihrer Daten äussern, tun dies mit 44 Prozent doppelt so viele der 14 bis 29-Jährigen.
„Datenleaks, Cyberangriffe und vor allem unzureichender Datenschutz haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass das Vertrauen in Österreich gegenüber grossen internationalen Tech-Konzernen sinkt. Die Digitalisierung bietet somit gerade heimischen Unternehmen die Chance, eigene lokale Lösungen und Angebote auf dem Markt zu etablieren. Diesen Vertrauensvorschuss müssen sie sich zunutze machen und gleichzeitig das enorme Potenzial der Digitalisierung erkennen und voll ausschöpfen“, erläutert Andreas Hladky, Partner und Digital Consulting Leader bei PwC Österreich.

Biotech, 5G & Co.: Was die Österreicher in Zukunft bewegt

Die Technologiefelder entwickeln sich rasant weiter. Ständig kommen neue Entwicklungen mit dem Potenzial hinzu, die österreichische Industrie stark zu verändern: Die ÖsterreicherInnen selbst sehen das grösste Potenzial in Biotechnologie, wie etwa Neuroprothesen, Chipimplantate und Biochips (43 Prozent), 5G und weitere Mobilfunkstandards (42 Prozent) sowie künstlicher Intelligenz und maschinelles Lernen (39 Prozent).
Vor allem die männlichen Umfrageteilnehmer sind den Zukunftstechnologien gegenüber positiver eingestellt als die weiblichen Teilnehmerinnen. Virtual & Augmented Reality, Mondreisen und Kryptowährungen nehmen jedoch beide Geschlechter vergleichsweise als weniger interessant wahr.
„Neue Technologiefelder haben enormes Potential für den Innovationsstandort Österreich. Wenn wir die Innovationsführerschaft in einem Bereich erreichen wollen, müssen wir jetzt etwas dafür tun. Auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, ist zu spät. Wir sollten uns keinesfalls zurücklehnen und die Technologie der Zukunft wieder anderen überlassen, so wie das beim Web 2.0 der Fall war. Auch viele heimische Tech-Unternehmen haben mit ihren Ideen und Projekten das Potenzial, die Branche nachhaltig zu verändern“, summiert Andreas Hladky.



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