Neustart der Wirtschaft nach Corona-Lockdown: Hindernisse und Chancen

Flexible Teams bilden

Sind Kundenbedürfnisse verstanden und Prozesse gesichert, lässt sich laut Bain & Company solide kalkulieren, wie viele und welche Arbeitskräfte in die Werke und Büros zurückkehren sollten. Diese Zahl kann je nach Region, Produktkategorie oder Produktionsmöglichkeiten variieren. Gerade die Erfahrungen im Lockdown haben gezeigt, dass für viele Aufgaben eine permanente physische Anwesenheit im Betrieb nicht zwingend erforderlich ist.
Die Pandemie wird den Trend hin zum Homeoffice und zu flexiblen Arbeitskonzepten dauerhaft verstärken. Die Anforderungen unter anderem an Technik und Kommunikation verändern sich dadurch ebenso wie die Unternehmenssteuerung selbst. Das bedeutet signifikante Einsparpotenziale hinsichtlich Flächenbedarf und Raumkosten.
Gleichzeitig sind zusätzliche Investitionen in die Ausstattung der Heimarbeitsplätze zwingend erforderlich. Noch ist das Virus nicht vollständig eingedämmt. Deshalb wird es immer wieder Phasen geben, in denen sich weniger Mitarbeiter in den Werken und Büros aufhalten. Manche müssen möglicherweise in Quarantäne oder aufgrund lokal neuerlich getroffener Lockdown-Massnahmen zu Hause bleiben.
In allen Geschäftsbereichen sollte es daher agile Teams geben, die der jeweiligen Situation sofort gerecht werden können. Dies versetzt Unternehmen in die Lage, ihren Betrieb hochzufahren und gleichzeitig grösstmögliche Stabilität bei permanent wechselnden Bedingungen zu erreichen.

Mitarbeiter allumfassend schützen

Die Sicherheit und Gesundheit der Belegschaft muss oberste Priorität für das Management haben. Das Ziel ist, die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Für Ladengeschäfte, Werkhallen und Lager sind angemessene Sicherheitskonzepte zu realisieren. Gleiches gilt für Kundenbesuche. Eine ausreichende Hygiene, Desinfektionsmittel, Schutzausrüstung und Masken müssen eine Selbstverständlichkeit sein, möglicherweise auch Infektionstests. Darüber hinaus sind Arbeitsplätze mit Schutzvorrichtungen, beispielsweise Trennwänden, auszustatten sowie Räumlichkeiten oder Arbeitsabläufe umzugestalten.
"In den nächsten Wochen muss es dem Management gelingen, dass Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Investoren Vertrauen in das Wiederhochfahren des Betriebs haben", betont Bain-Deutschlandchef Sinn. Hilfreich dürften dabei die Erfahrungen der letzten Zeit sein. "Arbeiten von zu Hause wird Teil der neuen Normalität sein", so Sinn. "Unternehmen sollten sich möglichst rasch auf flexiblere Arbeitskonzepte einstellen und die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben".

Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner



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