Nach Cringle 30.08.2018, 14:23 Uhr

Lendstar: Das nächste Payment Start-up ist insolvent

Selbst etablierten Häusern fällt der Einstieg in die neue Payment-Welt nicht leicht. Start-ups haben trotz des Hypes offenbar noch mehr zu kämpfen: Nach Cringle ist nun das nächste Bezahl-Unternehmen insolvent: Lendstar.
Lendstar wurde 2013 von Christopher Kampshoff und Jennifer Fizia gegründet.
(Quelle: Lendstar)
Vor vier Jahren wollten die Deutsche Kreditbank (DKB) und das Start-up Cringle das Geld-Versenden unter Privatpersonen vereinfachen und brachten eine Payment-App an den Start. Das Ziel des Angebots von Cringle war es, die Lücke zwischen Bargeldaustausch und Online-Überweisung zu schliessen. Ohne Erfolg. Vor wenigen Tagen musste der Berliner Bezahldienst Cringle Insolvenz anmelden. Es konnten nicht genügend Geldgeber für europaweites Wachstum gewonnen werden. Ein ähnliches Schicksal erlitt nun auch Start-up-Kollege Lendstar: Das Payment-Unternehmen ist insolvent.
Mit der App können Geldbeträge an Freunde oder an die Familie verschickt werden. Wie Mitgründer und CEO Christopher Kampshoff auf dem Lendstar-Blog schreibt, hätte man den vergangenen Wochen mit verschiedenen Parteien sehr gute Gespräche über einen möglichen Verkauf von Lendstar geführt. "Leider wurde keines dieser Gespräche ausreichend konkret. Daher haben wir uns gemeinsam mit unseren aktuellen Investoren dazu entschlossen die Finanzierung von Lendstar nicht weiter fortzusetzen", so Kampshoff. Offenbar sucht das Start-up aber weiter nach einem Käufer, um die App weiterzuführen, berichtet Gründerszene.

Partnerschaften mit Amazon und Zalando

Die Geschichte von Lendstar liest sich dabei durchaus hoffnungsvoll: Die P2P-Plattform Lendstar wurde 2013 von Kampshoff und Jennifer Fizia gegründet. Nach und nach erweiterte sich der Funktionsumfang, es gab Kooperationen, etwa mit Amazon und Zalando, Schnittstellen zum Offline-Handel und man machte den Kauf von Handy-Guthaben möglich.
Dadurch ist es Lendstar zufolge gelungen, die User-Basis und die Nutzungszahlen zu steigern. "Gleichzeitig konnten wir unseren operativen Umsatz durch Partnerschaften und attraktive Angebote in den letzten drei Jahren jedes Jahr mindestens verdoppeln. Stand jetzt haben wir bereits das Umsatzniveau von 2017 erreicht", erklärt Kampshoff.
Aber all dieses Wachstum alleine reichte offenbar nicht aus, um Lendstar nachhaltig profitabel aufzustellen. "Die dafür notwendigen Investitionen hätten aus dem bestehenden Investorenkreis nicht gestemmt werden können. Aus diesem Grund haben wir in den vergangenen Monaten versucht einen strategischen Partner zu finden. Es gab dazu zahlreiche interessierte Parteien, aber letztendlich hat sich kein potentieller Käufer dazu entschieden Lendstar zu übernehmen. Dies war schliesslich der Grund, warum unsere bestehenden Investoren in Abstimmung mit dem Team von einer Weiterfinanzierung absahen und wir uns für den bitteren Schritt in die Insolvenz entschieden haben", so das Fazit des Mitgründers.
Die App soll erst einmal wie gewohnt weiter funktionieren, man will alles versuchen, um die App zu erhalten und den Service weiterzuführen.




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