Alibaba-Tochter 01.12.2020, 11:09 Uhr

Ant-Börsengang bis 2022 kaum realistisch

Anfang November war der Börsengang von Ant Group, chinesischer Finanz-Gigant, kurzfristig abgesagt worden. Er soll nun wohl auch erst im Jahr 2022 kommen.
(Quelle: shutterstock.com/PeterBeens)
Der verschobene Börsengang des chinesischen Finanzunternehmens Ant Group kommt wohl erst 2022. Die Chancen für einen IPO im kommenden Jahr würden immer geringer, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Grund seien neue Richtlinien für die Kreditvergabe an Verbraucher, bei denen noch nachjustiert werden müssen. Ant Group, an dem der Handelsriese Alibaba zu einem Drittel beteiligt ist, befinde sich noch in einem "frühen Stadium der Überprüfung", hiess es. Zuvor war eine Verzögerung von mindestens sechs Monaten im Gespräch gewesen. Der Kurs von Alibaba knickte daraufhin in Hongkong um 3,5 Prozent ein.

Anfang November war der Börsengang von Ant Group kurzfristig abgesagt worden. Grund waren neue Pläne für Beschränkungen der Online-Kreditvergabe, die das Geschäft der Ant Group stark beeinträchtigen dürften. Danach müssen solche Unternehmen künftig 30 Prozent der Kredite selbst finanzieren, die gemeinsam mit Banken vergeben werden. Experten sehen darin aber auch einen möglichen Schritt gegen ein Unternehmen, das in den Augen der Regierung eventuell zu gross gegenüber dem Staat geworden ist.

Task Force zur Überwachung von Ant Group

Die Insider sagten nun Bloomberg, China lege grossen Wert darauf, dass das Fintech-Unternehmen die regulatorischen Anforderungen einhalte. Dem Medienbericht zufolge soll der Staat eine Task Force zur Überwachung von Ant Group eingerichtet haben.

Ein weiterer Aufschub des Börsengangs in Shanghai und Peking wäre ein zusätzlicher Rückschlag für Alibaba-Gründer Jack Ma sowie Frühphaseninvestoren wie Warburg Pincus. Der IPO sollte ursprünglich 34,5 Milliarden US-Dollar (28,8 Milliarden Euro) in die Kassen spülen und den bislang grössten Börsengang von Saudi Aramco in Höhe von 29 Milliarden US-Dollar in den Schatten stellen.



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