Möglicher IPO 06.07.2016, 12:02 Uhr

Diese 12 Tech-Firmen könnten 2017 an die Börse gehen

Voraussichtlich gelingt dem Messenger Line der grösste Tech-Börsengang in diesem Jahr. Aber wie sieht es 2017 aus? Welche zwölf Tech-Firmen haben das grösste IPO-Potenzial?
(Quelle: Fotolia.com/lassedesignen)
Bei Firmen aus dem Tech-Bereich, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden, spricht man gerne von Unicorns. Diese Einhörner findet man inzwischen recht häufig, alleine in Europa gibt es laut GP Bullhound schon fast 50 davon. Die Metapher Einhorn als mystisches Fabelwesen, das noch nie jemand gesehen hat, wird ihnen damit aber streng genommen nicht mehr gerecht. Umso passender ist der Begriff dafür für Tech-IPOs. Soll heissen: In der Theorie haben viele Internet-Firmen das Potenzial, bald einen Börsengang (IPO = initial public offering) hinzulegen. Tatsächlich gelingt es aber nur den wenigsten, Aktien überhaupt erstmalig auf dem organisierten Kapitalmarkt zu platzieren.
Einer, dem das in diesem Jahr gelingen soll, ist der Messenger Line. Als Termin für den Börsengang wird Mitte Juli angepeilt. Es ist der bisher grösste Tech-Börsengang 2016, die Aktie trifft dabei schon auf eine gute Nachfrage. Der japanische Facebook-Messenger- und WhatsApp-Konkurrent setzte die Preisspanne für die Aktie erst jüngst höher, so dass die Platzierung inklusive der Mehrzuteilungsoption für Banken bis zu 1,2 Milliarden Euro schwer werden könnte.
Aber was kommt dann? Die Investment-Bank Renaissance Capital hat eine Liste von Tech-Firmen zusammengestellt, die das Potenzial haben, nächstes Jahr einen Börsengang zu wagen.

Von AppDynamics bis Quantenna

  1. AppDynamics: Das Unternehmen ist im Performance Management zuhause und wird auf zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. IPO-Gerüchte gibt es hier schon lange, angeblich bereitet sich AppDynamics seit seiner letzten Finanzierungsrunde mit 158 Millionen US-Dollar konkret auf einen Börsengang vor.

  2. Optiv Security: Die Firma aus Denver bietet Sicherheitslösungen. Sie arbeitet offenbar zusammen mit Goldman Sachs an einem Börsengang. Gegenteilige Meinungen hingegen behaupten, Optiv Security stehe eher kurz vor einer Übernahme.

  3. Spotify: Die Gerüchte um einen Börsengang des Streaming-Dienstes sind fast schon so alt wie das Unternehmen selbst. Aktuell verdichten sie sich wieder, da sich der Marktführer erst jüngst eine Milliarde US-Dollar für den Konkurrenzkampf mit Apple und Co besorgt hat. Das Geld kam von Finanzinvestoren, denen Vergünstigungen bei einem möglichen Börsengang in Aussicht gestellt wurden. Sie könnten die Schuldpapiere später in Spotify-Aktien umwandeln.

  4. Blue Apron: Das US-Start-up ist kein Tech-Unternehmen im eigentlichen Sinn, es schickt Kunden Kisten mit Rezepten und dazugehörigen Zutaten nach Hause. Vergangenen Sommer erhielt Blue Apron eine Finanzierung von 135 Millionen US-Dollar, der Wert der Firma beträgt damit zwei Milliarden US-Dollar. Zu den Investoren gehören Bessemer Venture Partners oder Fidelity.

  5. LogRhythm: Den Anbieter für Sicherheitsfirmen gibt es seit 2003, er hat über die Jahre über 76 Millionen US-Dollar erhalten. So überraschend wäre es also nicht, wenn nach 13 Jahren der Börsengang folgt.

  6. Aquantia: Der Chiphersteller wurde 2004 gegründet, erhielt über die Jahre 140 Millionen US-Dollar, zu den Investoren gehören Greylock Partners, Lightspeed Venture Partners, Pinnacle Ventures und Venture Tech Alliance. Für Renaissance Capital ein Kandidat mit Potenzial.

  7. China Music: Angeblich sollte der Streaming-Dienst schon im Mai 2016 seinen IPO hinlegen, aktuell scheint der chinesische Anbieter aber ein paar Probleme zu haben, die Gerüchte um einen Börsengang bleiben jedoch.

  8. Carbon Black: Ursprünglich hiess die Firma mal Bit9. Mit dem Aufkauf von Carbon Black änderte sich nicht nur der Name, auch das Geld floss: 2014 erhielt der Anbieter für Security-Lösungen 38 Millionen US-Dollar, Investoren wie Kleiner Perkins, Sequoia Partners, Highland Capital und 406 Ventures sollen Carbon Black an die Börse bringen.

  9. Quantenna: Das Unternehmen geht mit einem ambitionierten Versprechen an den Start. Seine Chips sollen das Wi-Fi sechsmal schneller machen, als es bislang der Fall ist. Gegründet 2006, hat es bislang 159 Millionen US-Dollar eingesammelt. Investoren sind Sequoia Capital, Venrock, Sigma Partners, Southern Cross Venture Partners, DAG Ventures, Rusnano, Swisscom Ventures, Grazia Equity und Telefónica Digital.

  10. Okta: Für Renaissance Capital ist die Enterprise-Software-Firma ein heisser Kandidat für einen IPO. Namen wie Andreessen Horowitz, Greylock Partners, Khosla Ventures und Sequoia Partners setzen ebenfalls auf Okta.

  11. Domo: Das Business-Intelligence-Start-up erhielt erst kürzlich 130 Millionen US-Dollar und kommt auf einen Wert von zwei Milliarden US-Dollar. Insgesamt betragen die Finanzspritzen 590 Millionen US-Dollar. Wenn Domo auch nächstes Jahr noch so angesagt ist, dürfte einem Börsengang nichts im Wege stehen.

  12. Talend: Das Start-up mit einer "Datenintegrations-Software" hat sich bereits angemeldet, die Chancen, das Unternehmen nächstes Jahr auf dem Börsenindex zu sehen, sind also hoch. Investoren sind unter anderem Bpifrance, Iris Capital, Silver Lake Sumeru, Balderton Capital und Idinvest Partners.

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