Bitcoin, Ethereum & Co. 25.05.2021, 10:03 Uhr

Wie die Schweiz vom Krypto-Boom profitiert

Erst noch belächelt, jetzt in aller Munde: Kryptowährungen haben einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Doch was bedeutet der Boom von Bitcoin, Ethereum & Co. für die Schweiz? Und wie kann sie von der Blockchain profitieren? Wir haben im Schweizer Markt nachgefragt.
Die ganze Schweiz entwickelt sich allmählich zur Kryptonation. Doch die Stadt Zug gilt nach wie vor als Epizentrum des Crypto Valley
(Quelle: Peter Wormstetter/Unsplash)
Der Markt für Kryptowährungen ist regelrecht explodiert. Das zeigt ein Blick auf die Digitalwährung Bitcoin, die rund 50 Prozent des Gesamtmarkts für Kryptowährungen ausmacht. Ende Juli 2020 war 1 Bitcoin noch 10'000 Franken wert. Im Dezember waren es bereits 20'000 Franken. Im Februar 2021 kletterte der Kurs auf über 50'000 Franken. Der Preis hat sich seit Anfang Jahr mehr als verdoppelt. Und viele alternative Kryptowährungen – sogenannte Altcoins – wuchsen im gleichen Zeitraum sogar noch stärker. Nun fragen Sie sich bestimmt: Sind Kryptowährungen bloss ein Hype, der wieder verschwinden wird, oder steckt doch mehr dahinter?

Bitcoin könnte den Franken überflügeln

Der Kryptomarkt ist zuletzt so stark gewachsen, dass Bitcoin laut der Branchenplattform Coinmarketcap bereits auf Platz 14 der grössten Währungen der Welt ist. Bitcoin liegt im Ranking vor dem russischen Rubel (Platz 15), dem thailändischen Baht (Platz 16) und dem mexikanischen Peso (Platz 17). Der Schweizer Franken belegt Platz 13 der Rangliste und ist damit nur noch knapp vor Bitcoin klassiert.
«Entscheidend ist, dass die Anzahl Bitcoin auf 21 Millionen begrenzt ist», sagt Reto Stiffler, Partner und Mitgründer von Crypto Consulting. Die Zürcher Firma vertreibt einen aktiv verwalteten Krypto-Fonds. Im Gegensatz zur Geldmenge des Schweizer Frankens, die sich jedes Jahr massiv erhöhe, sei Bitcoin ein knappes Gut. Die expansive Geldpolitik werde auch in den nächsten Jahren weitergehen, prognostiziert Stiffler. Denn wenn die Notenbank die Geldmenge reduziere, komme die nächste Krise.
Stiffler gelang im Mai 2020 ein Kunststück, das eigentlich fast unmöglich ist: Er sagte den Bitcoin-Kurs bis Ende 2020 korrekt voraus. «Da wir davon ausgehen, dass Bitcoin erst bei rund 5 Prozent Adaption liegt, dürfte die Nachfrage nach Bitcoin stärker steigen als das Bruttoinlandprodukt der Schweiz», sagt Stiffler. Er rechnet damit, dass die Marktkapitalisierung von Bitcoin in Kürze die des Schweizer Frankens übertreffen wird.




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